Über diese Platte zu schreiben, ist tatsächlich nicht leicht. Viel hat man schon im Vorfeld der Veröffentlichung gelesen, noch mehr, als „Antenna“ dann erschienen ist. "Ausverkauf!" schreien die einen, "genial" sagen die anderen. Auch über die neu eingeschlagene Musikrichtung sind sich die Schreiberlinge nicht einig. Psychedelic, Nu-Rock, ja sogar Space-Emo hab' ich irgendwo gelesen.

Tatsache ist, dass CAVE IN bei RCA unterschrieben haben und dass „Antenna“ nicht mehr viel mit den Metalcore-Anfängen der Band zu tun hat. Melodien all over the place, radiotaugliche Riffs und die übliche State-of-the-art-dicke-Hose-Produktion von Rich Costey (DAVE NAVARRO, AUDIOSLAVE, HED PE) könnte die Bostoner ein ganzes Stück in die oberen Regionen der Charts katapultieren. CAVE IN hätten, glaubt man diversen Interviews, da eigentlich gar nichts dagegen. Ist ihr gutes Recht. Die alte Fan-Gemeinde wahrscheinlich schon. Das wiederum ist wohl deren gutes Recht. Man kennt das ja, die einstige Lieblings-Band tritt aus dem dunklen Underground ins Rampenlicht des kommerziellen Erfolgs. Wenn´s musikalisch noch stimmt, okay. Man wird sehen, ob CAVE IN ihren Platz zwischen Kunst und Kommerz finden und sie es schaffen, sich die ohne Zweifel hart erarbeitete Credibility zu erhalten.

Ob ihnen das mit „Antenna“ gelungen ist beziehungsweise gelingen wird? Bitte selbst heraus finden. Im Moment jedenfalls könnten CAVE IN ohne weiteres auf einer Center-Stage eines Rock-Festivals freier Wahl vor, sagen wir, FILTER und AUDIOSLAVE spielen und das ist nicht unbedingt die schönste aller Vorstellungen.