SEPSISM - Prevail In Disgust
Label: Displeased Records
Als Verkaufsargumente zum erst dritten Studioalbum der seit Anfang der Neunziger existierenden kalifornischen "Kultpartie" SEPSISM werden auf Seite des Labels unter anderem ein "gewaltsames, bewusst grob gehaltenes Artwork" sowie "durch Mark und Bein gehende Songs mit einer alles niederreißenden Produktion" genannt - ob zum ersten diese beiden Punkte der Wahrheit entsprechen, und zum zweiten genug Argument zu einem Kauf sind, bleibt jedoch noch zu klären.
Gut, die Aufmachung weiß zugegebenermaßen zu überzeugen, erinnert sie immerhin etwas an THE RAVENOUS oder auch ABSCESS, schlittert aber dennoch nicht zu weit in eine explizite und unnötige Gewaltdarstellung ab, welche heute weder wirklich anstößig noch sonderlich einfallsreiche wäre - was jedoch mit der angeblich so hervorragenden Produktion und dem versprochenen starken Songmaterial zwischen Aufnahmestudio und meinem Postkasten passiert ist, würde mich dennoch interessieren. Grob gesagt: Man stelle sich einen qualitativ minderen, stupiden Abklatsch von "Tomb Of The Mutilated" auf einer staubigen Vinylplatte vor, und man hat genau das, was einem auf "To Prevail In Disgust" geboten bekommt.
SEPSISM waren noch nie mein Ding, und ich kann absolut nicht verstehen, wieso in einer derartigen Fülle von herausragenden Bands die Ostküstler der Vereinigten Staaten einen derartigen Kultstatus besitzen - sie klingen weder brutaler noch grindiger, als sämtliche (überdies weitaus besseren) Genrekollegen (wenn das als Argument überhaupt in Betracht gezogen werden könnte), in Punkto Texte und Artwork bekommt der Käufer auch nichts qualitativ hochwertigeres als wo anders geboten, und musikalisch ist "To Prevail In Disgust" einfach nur stupide, überfüllt von Klischees, schwachsinnig hoch zehn und primitivst zusammengeschustert. Selbst neuere NASUM oder MORTICIAN können mehr an Eigenständigkeit und Abwechslung vorweisen, als SEPSISM es jemals konnten oder auf "To Prevail In Disgust" bieten, selbst die derbste Rumpelpartie ist um Längen sinnvoller und interessanter, als das mir hier vorliegende "Meisterwerk", insbesondere, weil vor allem musikalisch auf primitivste Weise und noch dazu äußerst schlecht von Größen wie vor allem CANNIBAL CORPSE abgekupfert wird, was nur geht - wenigstens sind mir keine stupiden Horrorsamples aufgefallen, ist auch etwas, immerhin...
Kurz und gut: So umfangreich kann gar kein Budget sein, als dass eine sinnlose Ausgabe für "To Prevail In Disgust" gerechtfertigt wäre.


www.sepsism.net


1.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Concealed In Flesh
2. Soiled With Corruption
3. Bitter End
4. Festering Within
5. Advanced Mental Collapse
6. Morbid Consumption
7. Torn From Innocence
8. Deadly Enigma
9. Hideous Deformity
10. Beyond Insanity
Gesamtspielzeit: 35:14

Macabre
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Beitrag vom 11.06.2003
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