DECOMPOSED CRANIUM - Diagnosis: Sick
Nach zwei Demos haben die drei Wolfsberger von DECOMPOSED CRANIUM nun ihr erstes Full-Length-Album aufgenommen. Die mit "Diagnosis: Sick" betitelte Scheibe hält, was sie verspricht: Kompromissloser Death/Grind mit vielen Tempowechseln und einer für eine Eigenproduktion akzeptablen Qualität.
Schnelle Blastattacken wechseln sich regelmäßig mit groovigen Mid-Tempo-Parts ab, ohne jedoch zu berechenbar zu werden. Die Songs sind auch in den hohen Geschwindigkeitslevels technisch einwandfrei, gleiten allerdings nicht in Technik-Orgien ab, was ohnehin nur auf Kosten der Kompromisslosigkeit gehen würde. Teils kreischend, teils grunzend erledigt Sänger Polsi seinen Part, immer wieder unterstützt von Gitarrist/Bassist Andi, wobei die zweistimmigen Passagen besonders "stimmig" klingen. Dass das Wolfsberger Trio auch fähig ist, ihr Material live genauso brachial rüber zu bringen, beweist der Hidden Track am Ende des Albums, der übrigens auch den "kommerziellen Radiohit" der Band beinhaltet.
Textmäßig ist "Diagnosis: Sick" ein Zwischending zwischen Rundumschlag gegen alles und jeden ("Black Metal Superstar", Right Wing Broken") und Kampfansage an die Welt ("Decomposeing The Planet"), durchzogen von einer allgemein pessimistischen Attitüde ("No Future, Baby", "Lowered Expectations"). In das Layout des achtseitigen Booklets, für dessen Gestaltung Sänger Polsi und Drummer Tomi verantwortlich zeichnen, dürfte einiges an Aufwand geflossen sein.
Der Sound ist, wie bereits erwähnt, für eine Eigenproduktion durchaus akzeptabel, allerdings alles andere als einwandfrei. Zwar ist es nicht unpassend, dass die CD etwas dreckig daherkommt, aber die Gitarren sind teilweise etwas zu verwaschen und der Bass ist fast nicht herauszuhören. Auch das Schlagzeug ist nicht ganz so definiert, wie es ihm vielleicht gut täte. Die Tatsache, dass die Scheibe im bandeigenen Proberaum aufgenommen wurde, lässt für eine zukünftige Studioproduktion einiges erwarten. Denn wenn schon "Diagnosis: Sick" mit begrenzten Möglichkeiten so brutal daherkommt, ist es bis zum Killeralbum nur mehr ein kleiner Schritt.

crash.to/cranium


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Set Signs
2. No Future, Baby
3. Five-day-suffering
4. Decomposing The Planet
5. Purest Pestilence
6. Life´s A Lie
7. Black Metal Superstar
8. Lowered Expectations
9. Uselesssleeplessick
10. Lookback
11. Right Wing Broken
Gesamtspielzeit: 28:11

Christoph
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Beitrag vom 05.06.2003
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