ENSLAVED - Below The Light
Label: Osmose
Manche Band liefert schwere Kost ab - die andererseits aber umso mehr Freude macht, wenn sie einem schmeckt. ENSLAVED ist so ein Fall. Das neueste und siebte volle Werk der Norweger, „Below The Light“, benötigt schon mehrere Hördurchgänge, bis man hinter das verwirrende Konstrukt blickt. Aber dann macht es umso mehr Spaß.
Die Band ist schon seit mehreren Jahren am Start. In den frühen 90ern startete sie ihren Werdegang und lieferte speziell mit dem vorangegangenen Studioalbum "Monumension" eine beachtenswerte Scheibe ab. Ihren Kurs setzen ENSLAVED auf "Below The Ligth" fort. Ihr Black Metal ist alles andere als eingängig, erinnert eher an die alten SATYRICON, wobei die Synthesizer auf diesem Werk nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Das Augenmerk bei ENSLAVED liegt auf der treibenden Gitarrenarbeit, die die drei Jungs einem nur so um die Ohren hauen. Interessanterweise versteifen sich die Musiker nicht auf den Gesang, sondern lassen ihren instrumentalen Fähigkeiten Vortritt. Wenn Krutle Kjellson aber mal los legt am Mikro, dann deckt er das breite Gesangsspektrum guten Black Metals ab. Mal schweift er in Grindcore-Attacken ab, mal belässt er es bei reinem Gesang, mal legt er giftig-kreischend los, ein anderes Mal wird er wieder von einem Chor unterstützt. Ähnlich verhält es sich mit dem Tempobereich. ENSLAVED verlassen ihr Fahrwasser regelmäßig, schwenken von schleppenden Passagen auf Mid-Tempo, im nächsten Moment auf rasend-schnell um. Dabei kombinieren die Norweger aber immer episch-melancholische Melodiebögen mit wüsten Metalattacken. Wie es sich für Black Metal eben gehört.
Der Line-Up-Wechsel bei ENSLAVED hat der Band gut getan. Nachdem Gitarrist R. Kronheim und Schlagzeuger Dirge Rep die Band wegen persönlichen Schwierigkeiten verlassen hatten, stieg Arve Isdal als neuer Mann an den sechs Saiten ins Boot. Der Posten hinter den Fellen bleibt verwaist, eine Antwort, wer die Drums auf der neuesten Scheibe eingespielt hat, bleiben ENSLAVED schuldig. Isdal schien aber positiven Einfluss im Songwriting gehabt zu haben, gab der Band neue Impulse. Wer die daraus resultierende schwere Kost auf "Below The Light" einmal geschluckt hat, wird Gefallen daran finden.



www.enslaved.no


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. As Fire Swept Clean The Earth
2. The Dead Stare
3. The Crossing
4. Queen Of Night
5. Havenless
6. Ridicule Swarm
7. A Darker Place
Gesamtspielzeit: 40:50

Philipp
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Beitrag vom 02.06.2003
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