EXTOL - Synergy
Label: Century Media
Ich schiebe den Silberling in den Player und meine Sinne werden komplett verwirrt. Klar produzierter Thrash Metal mit einem komplett schrägen Rhythmus dröhnt aus den Boxen, eine verdammt extreme Hassstimme setzt ein, plötzlich erklingt zutiefst harmonischer, mehrstimmiger Frauengesang. Was soll das sein? Aber nicht nur diese Frage lässt mich nicht los, sondern auch die Musik von EXTOL.
Nach einigen Durchläufen ist es mir gelungen etwas in das äußerst originelle Material der Norweger hineinzufinden. Die Bandinfo beschreibt EXTOL wie folgt: „Von Beginn an war es ihr Ziel hohe technische Fähigkeiten mit brutalem Metal und wunderschönen Melodien zu verbinden. Sie wandelten spielerisch zwischen den tiefen Abgründen des Death und Black Metals und der Energie des modernen Hardcores, ohne dabei ihre ureigene mystische Melancholie zu verlieren, die von einem ebenso eigenständigen textlichen Konzept inspiriert wird.“ Dem kann ich nach ausführlichem Hören der CD nicht widersprechen. Für diejenigen, die stets Vergleiche zu anderen Bands hören wollen, würde ich die Musik auf „Synergy“ als eine Symbiose aus den sicksten Passagen der letzten Veröffentlichungen der schwedischen Götter OPETH mit einer Prise harter KREATOR Riffs – inklusive Milles Hassgesang auf den älteren Werken – mit Einflüssen von Bands wie MUDVAYNE bezeichnen. Das ganze wird noch gelegentlich von wunderschönem Frauengesang aufgelockert. Jedoch nicht auf die Art und Weise wie manche seichte Kelchen in der einen oder anderen Gothic Metal-Band ihre Texte hauchen, sondern auf dem Level großer Stimmen wie SHANIA TWAIN oder PJ HARVEY. Wenn man liest, dass Maria Solheim, die Dame am Mikro, eine in Norwegen sehr angesagte Pop-Sängerin ist, dann ist auch dieser Punkt klar. Wenn sich jetzt unter dieser Beschreibung niemand etwas vorstellen kann, dann ist das der Fall weil diese Melange eine bisher kaum da gewesene ist. Aufgenommen wurde „Synergy“ im Toproom Studio in Oslo. Hinter dem Mischpult saß Borge Finstad, der bereits für die Labelkollegen BORKNAGAR und SOLEFALD, sowie MAYHEM einen passenden Sound gezimmert hat. Der Sound ist sehr transparent und passt perfekt zur Musik, da für alles ausreichend Platz ist, und wird dieser auch absolut gerecht.
Fazit: Wem normaler (Thrash) Metal nicht schräg genug ist und wem die echt schrägen Bands nicht hart genug sind, ist hier richtig beraten. Alle anderen sollten auch mal ein Ohr riskieren, wenn sie mal was echt Originelles hören wollen.

www.undeceived.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Grace For Succession
2. Paradigms
3. Psychopath
4. Blood Red Cover
5. 26miles From Marathon
6. Confession Of Inadequacy
7. Scrape The Surface
8. Thrash Synergy
9. Aperture
10. Emancipation
11. Nihilism
Gesamtspielzeit: 42:43

Gore
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Beitrag vom 31.05.2003
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