Ich mag sie ja eigentlich ganz gerne, die bös’ dreinschauenden Burschen, die sich MURDERDOLLS nennen und ihre Mischung aus Punk und Glamrock zelebrieren als müsste man sich nicht schämen, dabei Gefahr zu laufen, mit MARYLIN MANSON verglichen zu werden. Den mag ich nämlich nicht so. Allerdings hat der den Schmäh mit der ‘80er-Coverversion besser drauf.
“White Wedding” ist ja an und für sich ein guter Song, allerdings kommt die Qualität des Originals nicht zuletzt durch den von Billy Idol und Steve Stevens kreierten Sound zustande. Und genau da liegt das Problem, das die MURDERDOLLS beim Covern nicht bewältigen konnten: sie wollen dem Song ihren eigenen Stempel aufdrücken, der wirkt dann aber etwas blass neben den Dinosaurierfußstapfen des liebenswertesten Pseudo-Punks der Dekade der Dekadenz. Ist zwar ein bei Coverversionen durchaus übliches Problem, hätte aber bei einer anderen Songwahl nicht sein müssen.
Denn ein prägnantes Profil haben sie ja, die MURDERDOLLS, und ein anderer Song wäre ihnen und ihrem Sound vielleicht besser zu Gesicht gestanden und angesichts der tollen Songs, die sich auf dem Album befinden, kann ich sowieso nicht ganz nachvollziehen, warum eine so einfallslose Coverversion als Single rauskommt.
Obwohl ich bei aller Kritik zugeben muss, dass ich das hier richtig laut gehört und mit dem richtigen Promillespiegel sicher der Originalversion vorziehe.
Zwiespältige Sache also.
Genauso wie das Engagement als Vorband von IRON MAIDEN.
Aber das ist eine andere Geschichte...