SEVERED SAVIOR - Brutality Is Law
Label: Unique Leader Records
War noch das Debüt "Forced To Bleed" ein unausgegorener Versuch, das Konzept der Kultacts der frühen Neunziger wiederzubeleben und für seinen eigenen Nutzen zu verwenden, so weiß der mit "Brutality Is Law" treffend betitelte Nachschlag schon weitaus mehr an Qualität und Preis/Leistungs-Verhältnis vorzuweisen.
Aus Kalifornien stammend hat sich das mittlerweile zum Quartett geschrumpfte neueste Zugpferd im Hause Unique Leader Records unweigerlich seit je her dem brachialen Todmetall neuerer Prägung verschrieben, weiß aber auch nachwievor Einflüsse der Genrebegründer - erstmals gekonnt - umzusetzen. Schien "Forced To Bleed" noch eine missglückte Imitation von "Effigy Of The Forgotten" zu sein, kann die zweite Veröffentlichung aus dem Hause SEVERED SAVIOR erstmals tatsächlich mit SUFFOCATION mithalten, erinnert stellenweise an das Meisterwerk "Pierced From Within", ohne jedoch als direkte drittklassige Kopie davon zu erscheinen. Vielmehr schaffen es die Amerikaner, "Brutality Is Law" gleichermaßen old-school klingen zu lassen, als auch mit den neueren Formationen wie PYAEMIA, DISAVOWED, BEHEADED und vorallem auch DEEDS OF FLESH und DISGORGE gleichzuziehen, wissen, die alte Geradlinigkeit gekonnt mit den heute standardmäßigen Geschwindigkeitsausbrüchen sowie technischen Höhenflügen zu verbinden.
Jedoch werden auch an "Brutality Is Law" ein Großteil der Szenekenner und -liebhaber vorallem in Punkto Eigenständigkeit und Brachialität Kritikpunkte finden: Ein Problem der "neuen" Bands aus dem Genre ist zweifelsohne die Tatsache, dass sie sich einfach zu stark ähneln, und auch wenn Die Hard-Freaks durchaus imstande sind, BEHEADED von DISGORGE zu unterscheiden, so stellt sich doch die durchaus berechtigte Frage, warum man für zehn ähnliche oder beinahe sogar identische Veröffentlichungen sein Geld beim Fenster hinauswerfen, nicht jedoch nur das jeweilige absolute Meisterwerk herauspicken sollte. Ich persönlich würde mir jedoch schwer tun, mich zwischen "Brutality Is Law" und sämtlichen anderen zeitgleich erschienen Veröffentlichungen zu entscheiden, auch wenn - und hier kommen wir zum möglichen Kritikpunkt Nummero zwei - SEVERED SAVIOR insofern aus der Masse herausstechen, als dass sie weder ähnlich eintönig und schnell wie DISAVOWED, aber auch nicht vergleichsweise dermaßen "gemäßigt" wie SUFFOCATION oder MORBID ANGEL zu Werke gehen. Die Kanadier bieten von beiden Spielweisen des Death Metals etwas, und könnten somit sowohl für die Anhänger der "guten, alten Zeit", als auch für jene der neuen Welle interessant sein.
Im Großen und Ganzen ist SEVERED SAVIOR und Unique Leader Records mit "Brutality Is Law" ein überaus gutes Album gelungen, welches trotz aller Brachialität und vorallem angesichts der minderen Leistung am Debüt aus der Masse heraussticht und somit erstmals die anfangs leicht zu verkennenden Qualitäten des Quartetts aufzeigt.

www.severedsavior.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. One By One
2. Buried Again
3. Brutality Is Law
4. Unholy Member
5. Bloody Prolapse
6. Blessed By The Beast
7. Forced To Bleed
8. Severed Savior
9. Public Mutilation
10. Death Is Just The Beginning
Gesamtspielzeit: 31:58

Macabre
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Beitrag vom 27.05.2003
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