NOFX - The War On Errorism
Label: Fat Wreck Chords
Nachdem ja schon seit kurzer Zeit ein Teaser namens "Regaining Unconsciousness" am Markt ist, kommt nun endlich auch der neue Longplayer von NOFX – übrigens der erste in voller Länge auf ihrem hauseigenen Label Fat Wreck Chords.
Der erste Blick auf „The War On Errorism“ legt ein Konzeptwerk nahe: Da wäre einmal das Artwork, mit dem der Abgesang auf die politische Kultur in den USA beginnt, dazu kommen die 1 ½ seitigen Liner-Notes, die auch als Abrechnung verstanden werden können; und politische Lyrics auf voller Länge und Breite. Dazu passend der Trailer („The War on Errorism“ ist eine Enhanced-CD mit zusätzlich noch zwei Videos) für eine Dokumentation die sich mit den amerikanischen Präsidentschaftswahlen (oder sollte mensch es Schiebung nennen?) im Jahr 2000 auseinandersetzt. Für 2004 ist darüber hinaus noch eine „Rock Against Bush“ Tour und eine dazu passende Compilation geplant.
Man könnte NOFX also verdächtigen aus marketingtechnischen Gründen auf den – derzeit sehr angesagten - „politischen“ Zug à la Michael Moore aufgesprungen zu sein, oder ihnen liegt wirklich etwas an der Missionierung politisch Unwissender. Hoffen wir auf letzteres.
Aber zur Musik. Schon die ersten zwei Tracks überraschen in ihrer kompromisslosen Härte und Schnelligkeit, wie mensch es in dieser Intensität von NOFX eigentlich nicht gewohnt ist, und auch der Ska-Break bleibt hier aus.
„Idiots Are Taking Over“ klingt da schon eher klassisch, überzeugt jedoch durch seine hübsche Melodie. „She’s Nubs“ liegt klar unter dem Niveau dieser ersten paar Songs, nicht alleine wegen der Lyrics. Entzückend harmlos die langsamere Nummer „Mattersville“, die mit Vibraphon und weiblicher Gesangseinlage aufwarten kann und damit beinahe schon in schlagernahen Gegenden wildert. In eine ähnliche Richtung geht „Anarchy Camp“, das an Musik eines Alleinunterhalters, der für Pauschaltouristen beim Abendessen auf Hawaii in die Keyboard Tasten greift, erinnert.
„13 Stitches“ mutet im Gegensatz dazu mit der zurückgenommenen Musik und dank Lo Fi wie eine Live-Aufnahme aus den 70ern oder 80ern an. Daneben gibt es natürlich noch eine Handvoll NOFX typischer Songs (etwa "Re-gaining Unconsciousness").
Ein durch und durch vielseitiges, abwechslungsreiches und gelungenes Album also, mitunter sicher eines der besten von NOFX und damit auch durchaus eine Kaufempfehlung.

www.nofx.org


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Separation Of Church And Skate
2. The Irrationality Of Rationality
3. Franco Un-american
4. Idiots Are Taking Over
5. She´s Nubs
6. Mattersville
7. Decom-posuer
8. Medio-core
9. Anarchy Camp
10. American Errorist (I Hate Hate Haters)
11. We Got Two Jealous Agains
12. 13 Stitches
13. Re-gaining Unconsciousness
14. Whoops, I Od´d
Gesamtspielzeit: 36:16

Doris
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Beitrag vom 25.05.2003
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