Neues von Billy Milano. Kurz nach dem '99er Release von S.O.D.s bejubeltem Comebackalbums "Bigger Than The Devil" widmete sich Frontmann Billy voll und ganz seinem Projekt M.O.D. (Methods Of Destruction). Mit "The Rebel You Love To Hate" geht's genauso satirisch weiter wie zu S.O.D.s Lebenszeiten und steht nach zwei Jahren Produktionszeit endlich in den Läden.

Mit "Wigga" beginnt das Album sehr modern, RUN DMC meets RAGE AGAINST THE MACHINE. Ungewohnte Klänge, aber guter Sound, die Lyrics kritisch und humorvoll. "Stars & Stripes" besteht aus wenigen simplen Riffs und erinnert an H-BLOCKX und wird wahrscheinlich nicht in die Musikgeschichte eingehen. Ein Angriff gegen die Techno-Bewegung ist "De Men Of Stein", in dem Milano der Techno-Lobby unterstellt, dass sie neo-faschistische Statements glorifiziert. Wieder spielen harte Riffs die Hauptrolle und ein stampfender Refrain erinnert an das "Wisconsin Death Trip"-Album von STATIC-X und frühere RAMMSTEIN-Tracks.

"Get Ready" geht zum ersten Mal eher in die Rock-Richtung...das Intro könnte glatt von GUNS 'N' ROSES kommen, eine Kuhglocke, die man seit den frühen 90ern in der Metal-Szene vergeblich sucht, wurde wiederbelebt und irgendwo zwischen BLUE OYSTER CULTs "Don't Fear The Reaper" und einer abgespeckten "Nighttrain"-Version findet sich dieser Track wieder. Das nächste Genre wird mit Track 7 angekratzt, "Ass-Ghanistan" heißt das Teil und klingt mit seiner Rock & Roll-Riffage sehr dynamisch und ist sicherlich eine der stärksten Nummern auf "The Rebel You Love To Hate".

Das Album beeindruckt weniger durch seine musikalische Komplexität als vielmehr durch seine Diversität, jeder Track bietet etwas Neues. Ganz offensichtlich hat sich Billy Milano ausgetobt und gemacht, was er wollte, ohne auf Grenzen zu achten. Eine zweite Gitarre hätte vielleicht nicht geschadet, ein Drei-Mann-Line-Up ist doch etwas dürftig und könnte live zum Problem werden. Wer jedoch S.O.D. mag/mochte, kann getrost zugreifen und in alten Erinnerungen schwelgen.