THERAPY? - High Anxiety
Label: Spitfire
Glaubt es oder glaubt es nicht (und wahrscheinlich ist es euch eh piepegal), aber ich kann mich noch genau an den Kauf meiner ersten THERAPY? CD erinnern. Das war im Frühjahr vor neun (verdammt, vor neun!) Jahren. Am Weg zum CD-Laden, einen geborgten Sweater tragend, hab ich eine gute Freundin getroffen und ihr, platzend vor Erwartungen, vom anstehenden Kauf erzählt. Danach waren wir Kaffee trinken. Mit dem Postbus heim und kaum zu Hause, das Ding ausgepackt und... BAMMMBAMMBAMM; "I got nothing to do but hang around and I get screwed up on you". "Troublegum", was für ´ne Platte, die Musik meiner Jugend. Kriegt da beim Gedanke daran noch wer feuchte Augen? So, bisschen lang für ´ne Einleitung, aber was sein muss...

Widmen wir uns also dem neuen THERAPY? Werk. Jetzt waren die Iren nach dem besagten Meisterwerk "Troublegum" ja nicht mehr unbedingt die klassische Album-Band. Klar, ein paar Stück haben sie verkauft, aber hauptsächlich waren und sind sie eine Live-Band. Eine der Besten? Wahrscheinlich. Und eine der nettesten. Ach, kommt doch alle rauf auf die Bühne und springt wieder runter, wenn ihr wollt. Was, du willst singen? Klar, hier ist das Mikro. Nimm dir noch ´n Bier, steht hinten bei meinem Marshall. Undsoweiterundsofort. Live-Band, wie gesagt.

Und doch, in regelmäßigen Abständen bringen sie ordentlich rockende und meist unterschätzte Platten raus. "Suicide Pact – Your First" (1999) war so ein Fall. Ein grandios raues Album aber für die Massen dann doch zu ungeschliffen. Das neue Werk "High Anxiety", ihr mittlerweile zehnter Full-Length-Release, ist generell von den sogenannten Eiern (man verzeihe mir den unflätigen Ausdruck) her wieder näher am HÜSKER DÜ beseelten "Troublegum" dran, als der etwas uninspirierte Vorgänger "Shameless" und eben "Suicide Pact...". Nicht ganz, leider, aber immerhin wirklich nahe.

Cairns´ harte Gitarren, McKeegan´s Bass-Gewitter, wir kennen und lieben das. Auch Martin McCarrick an der Flying V (yeah) und und der neue Drummer Neil Cooper (guter Mann!) rocken hart. "Watch You Go" und "If It Kills Me" sind jetzt schon die Klassiker des Albums. Sinn für Melodien mit Härte sag ich nur. Ja, die guten alten Zeiten. Und einen Titel wie "Hey Satan – You Rock" ganz an den Beginn des Albums zu stellen... So mögen wir das. Wer sich schon länger keine THERAPY? Platte mehr zugelegt hat, sollte mal wieder drüber nachdenken. Fazit, echt gute Platte.

Den CD-Laden von damals gibt´s übrigens schon länger nicht mehr. THERAPY? schon. Verstanden?

www.therapyquestionmark.co.uk/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hey Satan - You Rock
2. Who Knows
3. Stand In Line
4. Nobody Here But Us
5. Watch You Go
6. If It Kills Me
7. Not In Any Time
8. My Voodoo Doll
9. Limbo
10. Last Blast
11. Rust
Gesamtspielzeit: 40:34

Gregor
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Beitrag vom 14.05.2003
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