MUDFUZZ - Mudfuzz
Label: Crater 8 Records
Endlich ist es soweit, nach unzähligen Promos, Demos und Singles haben MUDFUZZ nach siebenjähriger Bandgeschichte endlich ihren ersten Longplayer herausgebracht. So geschehen unter Crater 8 Records, einem heimischen Label, das erst vor kurzem u.a. COMAAH gesigned hat. Aufgenommen wurde das Album in den Metamorphosis-Studios hier in Wien, Produzent war Andreas Fennes und so durfte man gespannt sein, ob die vier Österreicher/Schweden ihre Live-Energie auf CD pressen konnten.

Die Meisten werden MUDFUZZ nur von diversen Support-Gigs kennen, ich persönlich hab sie einige Male gesehen, letztens beim SEPULTURA-Konzert in der Szene. Jedes Mal fiel auf, was für einen Elan und eine Wucht die Jungs auf die Bühne mitbrachten und dort ordentlich aufräumten. Aber eben nur dort. MUDFUZZ scheinen eine live-Band zu sein, die Musik wirkt leider zu abgedämpft auf der CD. Sehr gut abgenommen sind die Drums, der Gitarrensound klingt ebenfalls gut. Etwas übertrieben wurde mit dem absichtlich trashigen Gesang à la DEFTONES, der so klingt, als ob entweder das Mikrofon oder meine Stereoanlage hin wäre. Das ist cool bei ein, zwei Liedern, nicht aber bei allen.

"Sick Of" beginnt mit einem Sample, startet in eben jenen trashigen Gesang und ist als Eröffnungsnummer ganz gut gewählt. Soweit ich mich erinnern kann, wird das Stück auch ganz gerne live dargeboten und rockt. Noch ahnt niemand, daß sich das Gesangseffekt-Massaker durch die ganze CD ziehen wird. Spätestens bei "Third Eye" fragt sich der kritische Hörer, warum eine rauchige Stimme simuliert werden muß? Wenn sie der Sänger nicht von Haus aus hat, Pech. Lieber ganz weglassen als ein klinisches und druckloses Gekrächze riskieren.

Track 6 wird den Meisten bekannt vorkommen, die Djembe-Intermezzos sind einmal etwas anderes und kommen auch live gut an. Tribal-Sound olé. Direkt weiter geht's in "Family", der ersten Nummer, in der der Gesang ziemlich clean klingt und ein bisschen an GODSMACK erinnert. Leider ist die Nummer viel zu kurz geraten, warum man den wirklich guten Song nach 1:30 beendet, ist mir ein Rätsel. Danach reißt mich "Push" leider wieder aus meinem Hörgenuß. Wieder die alte Laier, Musiker bringen Druck ohne Ende rüber, Sänger leider nicht.

Mit "Favourite Game", einem CARDIGANS-Cover, das eigentlich jedem ein Begriff sein sollte, bringen MUDFUZZ eine wirklich gelungene Cover-Version rüber. Sehr abgeändert und dadurch durchaus künstlerisch wertvoll. Außerdem setzt der Wiedererkennungseffekt ziemlich spät ein, was zusätzlich für Überraschung sorgt. Auf "New Rage", dem letzten Track der CD, wird in bester New Metal Manier geshoutet und träge, aber hart geht die Welt zugrunde. Oh und Achtung Bonustrack ;)

Fazit: Für MUDFUZZ Fans ist das Album sowieso ein Pflichtkauf, für alle, die sie noch nicht kennen, empfehle ich zuerst einige live-Besuche. Da spielen sie nämlich ihre größten Stärken aus und können den unbefangenen Hörer sicher eher überzeugen. Und für die Profi-Musiker unter euch: MUDFUZZ suchen einen neuen Gitarristen, warum der alte kurz nach Erscheinen des Debut-Longplayers ausgestiegen ist weiß man nicht. Aber bewerben könnt ihr euch unter ede@mudfuzz.com.

www.mudfuzz.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sick Of
2. Nothing To Me
3. Third Eye
4. Perfect World
5. Spineless
6. Intro
7. Family
8. Push
9. Angst
10. Favourite Game
11. What I Want
12. Wto
13. New Rage
Gesamtspielzeit: 54:34

Paul
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Beitrag vom 13.05.2003
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