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EMIL BULLS - Porcelain
Label: Universal Music |
Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Durchhören der CD ein wenig enttäuscht war. Habe ich doch vorab noch das Cover „Take On Me“ in den Ohren gehabt und nach einer gleichwertigen Nummer auf der neuen Platte verzweifelt gesucht. Als ich die Platte allerdings ein zweites und drittes Mal gehört habe, musste ich feststellen, dass „Porcelain“ mich immer mehr angesprochen hat. Die einzelnen Nummern sind recht unkonventionell, was vielleicht erklärt, warum die Platte beim ersten Mal hören nicht so gefällig ist. Dafür bietet sie musikalisch so einiges, fette Gitarrenriffs, abwechselnd melodisch und aggressiven Gesang, Elektronik und Samples – gut arrangiert und durchdacht. Und etwas, was ich schon lange nicht mehr auf einem Album gefunden habe: einen fast 16-minütigen Track („Facials“) als dreizehnten und letzten Song auf dem Album. Wunderschön ist die eigentlich eher einfach gehaltene Nummer „Lullaby Dose“, mit einer stoischen Ruhe tragen hier die Instrumente eine scheinbar von Sehnsucht geplagte Stimme. Das ganze löst sich dann in der darauffolgenden Nummer („Paranoid Love Affair“) auf, in die „Lullaby Dose“ fast nahtlos übergeht. „Porcelain“ ist in ihrem Gesamtbild eine beeindruckende Platte, wenn auch nicht so leicht verdaulich wie der ganze Mainstream-NuMetal, der heute unsere Märkte überflutet, dafür aber auch in keiner Phase langweilig oder redundant. Irgendwie scheinen EMIL BULLS nun ihren eigenen Stil gefunden zu haben. Und das ist gut so. Auch wenn man die Platte vielleicht mehr als einmal hören muss, um erkennen zu können, wie gut sie ist.
www.emilbulls.de
6.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Porcelain 2. Cocoon 3. No Hay Banda 4. Lava 5. Moloko Velocet 6. 40 Days 7. The Coolness Of Being Wretched (mud Blood And Beer) 8. Lullaby Overdose 9. Paranoid Love Affair 10. This Day 11. Symbiote 12. Killer`s Kiss 13. Facials (the Corrosion Of Mind) ...the Hoover Jam Gesamtspielzeit: 63:02
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Beitrag vom 09.05.2003 Zurück
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