LULLACRY - Crucify My Heart
Label: Century Media
Zu Beginn eine etwas zwielichtige Angelegenheit.
Einerseits handelt es sich hier um eine meiner absoluten Lieblingsbands, andererseits hatte man sich gerade nach den ersten beiden Alben von der einzigartigen Sängerin Tanya getrennt und sich ein neues Mädel namens Tanja geschnappt.
Es gibt nichts, was ich mehr hasse, als Besetzungswechsel, besonders wenn es sich um Sänger/Sängerin dreht. Und erst recht, wenn es sich bei der alten Sängerin wohl um die symphatischste Frontfrau überhaupt gehandelt hatte, ganz abgesehen von ihrer unvergleichlichen Stimme.
Tja, dass auch die neue Tanja eine ähnliches, wenn auch vielleicht nicht ganz so rockiges Organ hat, stellte sich zwar schon bei ihren zu MARBLE ARCHs „Another Sunday Bright“ beigetragenen Backing Vocals heraus, trotzdem stand ich „Crucify My Heart“ zu Beginn wirklich sehr sehr kritisch gegenüber. Doch schon nach nur sehr wenigen Spins war klar, dass es sich hier um ein sehr sehr gut gelungenenes Stück handelt. Die Musik ist typisch LULLACRY geblieben, hier gibt’s keine großartigen Veränderungen, und da auch der Gesang an und für sich recht ähnlich ist, kann man sich bereits nach kurzer Zeit relativ gut mit Tanja abfinden, und muss fairerweise vielleicht sogar anmerken, dass sie gesanglich fast etwas mehr drauf hat, bzw. eine etwas variablere Stimme besitzt. Ob sich das live auch so verhält, ist eine andere Geschichte, ich kann mir fast nicht vorstellen, dass Tanya hier zu toppen ist. Man wird sehen.
Anspieltipps zu geben, fällt relativ leicht, da es auf dem gesamten Album eigentlich keinen Song gibt, der nicht spätestens beim zweiten Mal durch Ohrwurmcharakter auffällt.
Etwas aus der Reihe fällt „This Time“, das mich irgendwie an so manches aus Deutschland erinnert: Der punkige Beginn könnte ebenso aus einem Song der ÄRZTE stammen, während so manche Gesangslinie irgendwie die typischen NENA-Harmonien beinhaltet.
Ansonsten haben LULLACRY ihre Stärke ausgebaut, rockige, straighte Songs zu schreiben, die zwar nicht wirklich megahart sind, allerdings einfach verdammt gut rüberkommen und sich vor allem durch den Gesang, allerdings auch durch die vielen Heavy-Einflüsse vom üblichen Gothic Metal/Rock etc. immer distanzieren. Gerade durch diese ursprünglichen Einflüsse und andererseits den eher „moderneren“ Gesangsstil entsteht diese besondere, erfrischende Mischung. Nachdem auch der Sound dank Mikko Karmila perfekt ist, lässt „Crucify My Heart“ eigentlich keine Wünsche offen.
Der Rest ist einfach nur LULLACRY, wie man sie kennt und schätzt, und genau deshalb gibt’s auch volle 7 Punkte.

www.lullacry.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Alright Tonight
2. Crucify My Heart
3. Don´t Touch The Flame
4. Every Single Day
5. Pitch Black Emotions
6. Unchain
7. Nothing To Lose
8. Heart Of Darkness
9. This Time
10. Over Me
11. Better Days
Gesamtspielzeit: 43:15

Anita
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Beitrag vom 05.05.2003
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