CITIES OF SLEEP - Fear:suicide:life
Label: Neoklassick Productions
CITIES OF SLEEP gibt es seit 2001, sie setzen sich aus Skriker (Gesang), Noctis (Gitarre), Thor (Bass) und Pablo (Drums) zusammen. Die Musik...nun, die Musik. Jedenfalls gehen sie sehr eigene Wege, was zwar positiv wäre, aber nicht unbedingt in ihrem Fall punkten kann. Das Chaos von FREUND HEIN im Blut wird ziemlich krank gekreischt, mal auf Englisch, mal auf Deutsch. Die Gitarre werkt sich irgendwo zwischen Black und Death durch und das Drumming scheint mir noch das normalste auf der Scheibe zu sein. Normalerweise faszinieren mich ja nonkonforme Dinge, aber CITIES OF SLEEP gehen zu weit. Die Vocals sind noch in Ordnung, gefallen auch durch ihre Abgedrehtheit, man kann sich schön hineinsteigern...nur die Gitarren sind dann eben nicht nach meinem Geschmack. Wie die Band auch auf ihrer Homepage schreibt, arbeitet man viel und gern mit disharmonischen Elementen. Für meinen Hörsinn existiert auf "Fear:Suicide:Life" kein Riff, das sich für mein Empfinden gut anhört. Diese Tatsache, dieses wirre Gesäge, Thrash-Geriffe und Saitengewürge macht einerseits den Reiz der Band aus, ist zugleich aber gegen ein Hörerlebnis. Man könnte genauso Black/Death mit verstimmten Instrumenten spielen, dann hätte man in etwa die Musik von CITIES OF SLEEP. Der interessante Effekt ist aber, dass man nach einigen Songs schon gar nicht mehr merkt, wie schräg und schier unerträglich die Riffs sind. Man erlebt Metal, vergisst vom Empfinden her auf die Disharmonien...um dann doch wieder gequälte Gehörgänge zu haben. Ja, man kann es wirklich am besten mit einer verstimmten Gitarre vergleichen, keine Saite stimmt, alles klingt schrecklich, aber man kann trotzdem METALLICAs "Master Of Puppets" nachspielen, dass Metalfeeling aufkommt und man den Song erkennt, aber die Gitarre halt doch nicht wirklich erträglich ist. So schneidet "Fear:Suicide:Life" von der Punktebewertung relativ gut ab, nach dem ersten Reinhören könnte man gleich 0 oder 1 Punkte zücken, aber da man eben bewusst so schräg klingen will und dadurch eine gewisse neue Hörkunst kreiert, durch den nach einiger Zeit die Disharmonien in den Hintergrund geraten und Black/Death-Metal nach vorne quillt, klettern die Punkte doch noch nach oben. Es ändert jedoch nichts daran, dass nicht mehr möglich ist und die Scheibe zwar interessant, aber wohl nur für Leute empfohlen werden kann, die sich absichtlich für wirres, neuartiges und abgedrehtes Schaffen begeistern.

www.citiesofsleep.de


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Prologue
2. Pfad Der Tränen
3. ...of Torture
4. Lehr Mich Gehen
5. Fear
6. Life
7. Hole Of Humiliation
8. The Last Piece
9. Epilogue
Gesamtspielzeit: 34:29

Leander
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Beitrag vom 02.05.2003
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