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CARPE NOCTEM - Nachtgedacht
Carpe Noctem - Nütze die Nacht. Wozu aber? Vielleicht, um das neueste Werk von CARPE NOCTEM mit dem literarischen Titel "Nachtgedacht" zu hören. Interessant, was uns die drei Burschen aus Leer (Ostfriesland) präsentieren. Ihre Wurzeln liegen im Black Metal – ohne viel Schnickschnack, mit viel Brachialität. Nun gut, die Band ist ohne Label, ihr Werk haben sie in Eigenregie aufgenommen. Daran krankt die Produktion. Sie lässt zu wünschen übrig, kann man aber der Band nicht verübeln. Andere Musiker wären froh, überhaupt eine Scheibe als ihr Eigenwerk nennen zu können. Gut, schieben wir die mäßige Produktion zur Seite, die die Qualität der Band um Einiges schmälert. CARPE NOCTEM versteifen sich auf den, nennen wir ihn traditionellen Black Metal. Eine der bekannteren Vertreter waren unter anderem SATYRICON ("Medieval Times"). Klare, gerade aus gerichtete Liedstrukturen beherrschen auch das Geschehen der deutschen Band. Sie machen ihre Sache gut, Black-Metal-Fans kommen auf ihre Kosten. Einfache Riffs, einfaches Drumming, eingängige Musik. Immer wieder streuen die Musiker gesprochene Passagen oder sehr dezent weitere Komponenten wie Keyboards und Folklore in ihre Songs ein. Nervig auf Dauer ist der Gitarrensound. Er kommt schon fast als heller Dauerton daher und schmerzt irgendwann mal in den Ohren. Okay, da sind wir wieder bei der Produktion. Aber dass hier zwei Gitarren am Werk waren, ist auf „Nachtgedacht“ nicht wirklich zu erkennen. Sänger Iwein kommt rüber, wie es für Black Metal sein muss: Heiser, krächzend, kreischend. Seine Arbeit wird stellenweise durch chorale Passagen unterstützt. Sehr interessant übrigens die Titel der acht Songs: Unter anderem "Nachtblind", "Kinder der Nacht", "In der Nacht bei den Gedanken" und "Nachtgedacht". Wie wäre es beim nächsten Album mit "Geistige UmNachtung", "Nachtigallische Tagträumerei" und "Nachtschattengewächs"? Schönen Tag noch.
Das Album ist für neun Euro zu erwerben bei: NeoKlasSick, Friedastraße 7, 24937 Flensburg, Deutschland.
www.carpenoctem.org
Beitrag vom 01.05.2003 Zurück
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