DEEDS firmierten bisher unter dem Banner DIRTY DEEDS, und wurden vor einiger Zeit von niemand geringerem als IRON MAIDEN-Bassist Steve Harris entdeckt, und erhielten von diesem auch die Riesenchance seine „eisernen Jungfrauen“ als Supportact auf einer Tournee zu begleiten. Leider muss ich an dieser Stelle bekennen, dass mir die beiden Vorgängerwerke, die eben noch unter dem alten Bandnamen entstanden, komplett unbekannt sind, was zur Folge hat, dass Vergleiche jeglicher Art unmöglich sind. Obwohl Steve Harris auch dieses Mal in die Rolle des Produzenten schlüpfte, sind Gemeinsamkeiten mit dem unvergleichlichen Sound der britischen Legende nur am Rande bemerkbar (z.B. „Fragments of a man“). Soll heißen: DEEDS sind weder ein IRON MAIDEN-Plagiat, noch deklarierte True Metaller, die ihre Inspirationen ausschließlich von verblassten Helden der 80er Jahre beziehen. Vielmehr versucht man mit aller Konsequenz, Trademarks der truemetallischen Zunft mit modern gearteten Sounds zu vereinigen. Was soviel bedeutet wie, dass die Eingängigkeit und Leidenschaft des True Metals quasi mit zeitgemäßer Verpackung aufgewertet wurde. Ein Versuch, der bekanntlich zuletzt auch von JUDAS PRIEST (weniger überzeugend) unternommen wurde. Aber damit nicht genug: DEEDS belassen es nämlich nicht bei diesem Stilcocktail, sondern fügen auch noch eine ordentliche Portion (bluesigen) Rock `n` Roll á la AC/DC hinzu ("Meet your maker").
Das Endprodukt ist als durchaus gelungen zu bezeichnen, wenngleich mit „Blown“ kein wirklicher Überflieger oder ein Pflichterwerb geschaffen wurde. Ein Gutteil der Songs weiß zwar durchaus zu gefallen, und handwerkliches Können sowie entsprechende Fähigkeiten im Bereich des Songwritings kann man den Jungs auch nicht absprechen, aber ein paar Stücke, die das Zeug dazu haben, die DEEDS ein gehöriges Stück nach vorne zu bringen, und die durch etwas mehr Innovation aus der Masse vergleichbarer Bands herausragen, hätte wohl nicht geschadet. Trotzdem: Wahre DEEDS-Fans sollten sich das Werk auf alle Fälle zu Gemüte führen.