WOLFTHORN - Spiritual Supremacy
Label: N:C:U Records
"N:C:U goes Black Metal", die zweite - diesmal mit dem deutschen Einmann-Projekt WOLFTHORN und dessen Veröffentlichung "Spiritual Supremacy", welche - ganz old-schoolig - nicht nur durch ein schwarz-weiß-Booklet verschönert, sondern zudem auf neben einer CD-Version auch auf Tape den Weg zum geneigten Käufer finden soll.
Abgesehen davon, dass WOLFTHORN - respektive Mastermind Thurlokh - hiermit weder das Genre neu erfinden, noch einen Zugang zur breiten Masse erreichen wird (wobei wohl weder das eine noch das andere ein vorkalkuliertes Ziel gewesen waren), wird man sich durchaus einen Platz in der Anhängerschaft sichern können, zumal Thurlokh musikalisch dort anfängt, wo Kanwulf mit "Herbstleyd" aufgehört hat, dafür aber ideologisch (zumindest nicht explizit) keinen ähnlichen Mist wie die Kultfigur verzapft.
Gegründet im Sommer 2001, kann Thurlokh bereits auf zwei weitere Veröffentlichungen - "Wizard Of Black Winds" (2001) sowie "United In Darkness" (2002, Split mit WINTERGATE) - nebst einer Promo im November 2002, welche zum Deal mit N:C:U führte, zurückblicken, und auch wenn Black Metal im allgemeinen, umso mehr noch wenn "old school" als Präfix angeführt wird, stets Geschmackssache bleiben wird und auf jeden Fall vorallem in Punkto Einstellung wohl den einen oder anderen abschrecken mag, so zählen WOLFTHORN im Vergleich zu Genrekollegen auf jeden Fall zur oberen Liga. Klar, in Punkto Layout, Sound sowie Fähigkeiten des Musikers sind Abstriche zu machen, aber diesbezüglich Vergleiche mit anderen Spielarten des Metals zu ziehen, macht ähnlich viel Sinn, wie Eis mit Schweinsbraten zu vergleichen, nämlich absolut keinen. Thurlokh wird definitiv niemals im Vorprogramm von IRON MAIDEN oder AC/DC spielen, wird auch sicher niemals von der Musik allein leben können, aber verglichen mit Genrekollegen macht er seine Sache durchaus gut, minimal, aber gut. Dem zu Folge wird "Spiritual Supremacy" den Ansprüchen gerecht, die ein "old school Black Metal"-Fanatiker stellen mag - im rohen Soundgewand (und für ungeübte Ohren wohl mehr eine Geräuschkulisse als eine sinnvolle Aneinanderreihung von Tönen), meist im Uptempo, aber auch durch atmosphärische Passagen aufgelockert präsentiert man sich in bester NARGAROTH- sowie JUDAS ISCARIOT- (zu den Anfängen) Manier, soll heißen primitiv, aber durchaus nicht nervig, in gewisser Weise eintönig, aber trotzdem weit über jenem Schrott, den man oft zu hören bekommt.
Nachteilhaft finde ich nur, dass es sich hierbei um ein Einmann-Projekt handelt, so dass sich Liveauftritte schwer verwirklichen lassen werden, ansonsten kann man WOLFTHORN neben der bereits erwähnten "Qualität" jedoch zu gute halten, dass zumindest explizit keine Nazipropaganda betrieben wird.
Wem übrigens die Tapeversion nervig erscheinen mag, kann sich das Stück über Acrane Throne Productions für 6 Euro auch auf CD zukommen lassen (limitiert auf 500 Stück), die Aufnahmen sind dieselben, nur das Layout unterscheidet sich von der Tape-Version. Nähere Infos zu WOLFTHORN findet ihr unter der ganz vernünftig gestalteten Homepage.

www.wolfthorn.cjb.net


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Spiritual Supremacy
2. Summoning His Rise
3. Denial Of Human Filth
4. Dream Of Wrath And Melancholy
5. Beyond The Veil Of Abyss
6. Satan´s Sorrow
Gesamtspielzeit: 23:42

Macabre
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Beitrag vom 22.04.2003
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