EVEREVE - Enetics - 11 Orgies Of Massenjoyment On The Dark Side Of The Planet
Label: Massacre
Was können Produktionen nicht alles bewirken. Die einen Bands kommen dabei wirklich schlecht davon, die anderen umso bombastischer. EVEREVEs neuestes Werk "Enetics" hat die Glückskarte gezogen. Besser könnte eine Produktion nicht sein, um ohnehin schon geniale Musik noch zu steigern. Deutschlands Vorzeige-Goth-Cyber-Rocker haben wieder volle Arbeit geleistet. Ihre elf Lieder auf "Enetics" gehen voll nach vorne los, was auch der Beititel "11 Orgies Of Massenjoyment On The Dark Side Of The Planet" verspricht. Lücken lassen sich darauf keine erkennen. Glanzstücke auf der Scheibe sind eindeutig "X-istence (I’m Free)" und "Abraza La Luz" in komplett spanischer Sprache. Que gusta. Beide Lieder sind mit teils bedrohlichen, teils absolut sphärischen Keyboards untermalt. Michael P. Zeissl, alias MZEve51, Sänger und Mann an den Tasten, verleiht den Stücken eine Wucht, die nicht besser sein könnte. Passend dazu kommen die restlichen Instrumente über den Äther, punktgenau und ausgeklügelt. Vor allem die Gitarren lassen an Druck keine Wünsche übrig. An Einfallsreichtum hat es EVEREVE noch nie gemangelt, was die Songs, aber auch die weiteren eingestreuten Elemente wie Kinderstimmen und Engelsgesang betrifft. Ganz an die Vor-Vorgängerscheibe "Regret" kommt "Enetics" aber nicht heran, viel fehlt aber nicht. Ist es der Hauch von Wave, der auf dem neuen Release mitschwebt?
Im Gegensatz zum Vorgänger "E-Mania" sind die fünf Musiker, vornehmlich aus dem süddeutschen Raum, in einigen Passagen gefühlvoller geworden, was sich im Wechsel mit den knallharten Riffs gut verträgt. Sänger MZEve51 verlässt schon mal die Schiene der geradeaus gerichteten und harten Vocals und tauscht sie gegen melancholisch-emotionale ein. Das belegt die Videoauskoppelung "Her Last Summer", aber auch "One More Day". Gelungen. Solche Symbiosen geben der Scheibe einen weiteren Kick, noch mehr Abwechslung. Insgesamt gesehen ist die Marschroute der bombastischen Scheibe klar: Streng nach vorne gerichtet, da tun auch die Cyber-Klänge à la Depeche Mode (man verzeihe mir den Vergleich, er ist aber angemessen) keinen Abbruch. An anderen Stellen erinnern die Synths mal an NOCTURNUS, mal an REAMONN (nochmal Verzeihung).
Kompliment, EVEREVE machen mit diesem Werk einen weiteren Schritt auf den Metalhimmel zu - auch dank der Produktion.

www.evereve.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. This Heart
2. The More She Knows
3. Abraza La Luz
4. Her Last Summer
5. Silvergod
6. X-istence (i´m Free)
7. December Wounds
8. Along Comes A Fool
9. One More Day
10. Eat-grow-decay
11. 1951
Gesamtspielzeit: 43:13

Philipp
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Beitrag vom 02.04.2003
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