THE SEVENTH SEAL - The Seventh Seal
Label: Eigenproduktion
Das niedersächsische Quintett THE SEVENTH SEAL hat sich laut Bandbiographie einer Mischung aus Elementen des Black-, Death- und Thrash Metals verschrieben, zeigt sich von Bands wie BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, METALLICA oder auch SIX FEET UNDER beeinflusst, versucht aber auf der anderen Seite stets, seinen eigenen Stil zu entwickeln und auszubauen.
So weit, so gut - nur kann ich persönlich kaum auch nur ansatzweise Tendenzen in Richtung der angegebenen Vorbilder ausmachen, vielmehr tendieren die jungen Deutschen verstärkt in Richtung der Frühwerke von Thrasher-Combos wie KREATOR oder SODOM, aber auch Namen wie SABBAT (US), IMPIETY oder DESASTER dürften - nebst einer Reihe reiner Schwarzwurst-Partien - bei THE SEVENTH SEAL kein ahnungsloses Schulterzucken hervorrufen. Besonders die Vocalarbeit seitens Jörg Kruse drängt die Band im Ganzen zu sehr in Gefilde von ANCIENT CEREMONY, älteren MAYHEM und Co. ab, was vor allem angesichts der Tatsache, dass sowohl Rhythmus- als auch Leadsektion eine solide, abwechslungsreiche Basis abliefern und stellenweise es sogar verstehen, eine kitschfreie apokalyptisch-düstere Stimmung zu erzeugen, einen großen Minuspunkt darstellt. Einerseits passt derart eintöniges Gekreische meiner Ansicht nach ganz und gar nicht zu einer derartigen Spielform (welche übrigens stellenweise an BERSERK aus unseren Landen erinnert), auf der anderen Seite gibt es selbst hierbei wie beim "Grunzen" oder "Röcheln" (und sämtlichen anderen Gesangsformen, die von der breiten Masse nicht unbedingt als "Gesang" angesehen werden) gewisse Qualitätskriterien, die erfüllt werden sollten - und das ist bei THE SEVENTH SEAL - respektive Jörg - einfach nicht der Fall; Zu dünn und wackelig, auf einem schmerzlichen Mittelton quält sich der Gute nicht nur selber, sondern auch den Hörer - und das durchwegs, knapp 25 Minuten erschreckend dominant im Vordergrund.
Ansonsten ist den Sachsen ihr Erstling jedoch relativ gut gelungen, musikalisch bewegt man sich zwar nicht auf einem überraschend hohem Niveau, weiß aber, soliden, bodenständigen Thrash zum Besten zu geben, welcher an eine langsamere Variante von DESASTER mit einem Touch SABBAT (US) erinnern mag und dank einer verhältnismäßig guten Produktion auch ordentlich aus der Anlage dröhnt. An der Soliarbeit sollte man jedoch - wie am Gesang - noch arbeiten, auch jene ist noch weit unter dem hörbaren Niveau.
Auch die Aufmachung wird dem Ruf eines Einstandsdemos gerecht, ist zwar bewusst simpel gehalten, zeugt aber dennoch von Qualität, Kreativität und Ideenreichtum.
Ohne dem mehr als nur nervenden Sänger würde nicht nur hierbei eine bessere Bewertung herausschauen, sondern wäre auch eine positive Zukunftsperspektive leichter zu stellen, jedoch angesichts der Tatsache, dass auch am zweiten Demo mit dem selben Line-Up gearbeitet wird und Voraufnahmen in der Hinsicht auch keine Verbesserung versprechen, muss ich mich auch diesbezüglich zurückhalten und inbrünstig auf Besserung hoffen.

www.theseventhseal.de


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Take My Hand
2. Heaven´s Fall
3. Necrofile
4. Power From Below
5. Moon Of Death
Gesamtspielzeit: 23:04

Macabre
Weitere Beiträge von Macabre

Weitere Beiträge über THE SEVENTH SEAL

CD-Bewertung
252 Stimme(n)
Durchschnitt: 6.07
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
3 Stimme(n)
Durchschnitt: 3.67
Deine Bewertung:
  

2 bereits abgegebene Kommentare


Beitrag vom 02.04.2003
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: