Hier findet man alles, was die New Orleans-Posse (also alles, was in weitreichenden Verästelungen etwas mit DOWN zu tun hat) so toll macht: BLACK SABBATHsche Heaviness, allerdings mit modernem Sound, griffige Melodien, eine prägnante Stimme, ein paar hingerotzte Soli, dann noch den einen oder anderen Hardcore-Wutausbruch einerseits, psychedelische Ausflüge andererseits. Und noch ein wenig mehr. Zwar nicht viel, aber immerhin genug um LOW EARTH ORBIT eine gewisse Originalität zusprechen zu müssen, denn sie führen zwar die Tradition eines bewährten Stils konsequent weiter, kopieren dabei aber nicht einfach die stilprägenden Bands. Die fünf Dortmunder stellen für mich somit keine Nachahmer der New Orleans-Bands dar, sondern eher eine weitere Variante dieses von seinen einheitlichen Wurzeln (Doommetal meets Hardcore meets Hard/Southernrock) in die verschiedensten Richtungen ausgehenden Genres dar.

Und um noch einmal DOWN zu erwähnen, muss man sagen, dass man sie noch am ehesten mit dieser illustren Band aus Louisiana vergleichen kann, da die Deutschen einfach melodischer und weniger hardcorelastig sind als zum Beispiel CROWBAR, EYE HATE GOD oder TUNGSTEN und auch einen weiter gefächerten Sound haben als diese. Jeder der fünf Songs auf dieser CD besticht durch eine andere Facette des Sounds der Band. Hier gibt es auch ruhige Teile, vor allem aber ist hier mehr Metal drinnen, weswegen man auch die Schweden ENTOMBED als Vergleich stehen lassen kann.

Die Band wirkt in dem was sie macht immer authentisch und ungezwungen; dass sie aus dem Ruhrpott und nicht aus dem Mississippi-Delta kommt, hört man LOW EARTH ORBIT nicht an.

Schade übrigens, dass es in der Donaumetropole Wien keine vergleichbare Band gibt, zumindest fällt mir keine ein. Es wäre doch ganz wünschenswert, etwas von dieser Ausrichtung und Qualität auch in unseren Breitengraden zu haben.