GALLOGLASS - Legends From Now And Nevermore
Label: Lmp / Spv
Um die ehemalige Metal-Metropole Hannover war es in den letzten Jahren erschreckend still geworden - die SCORPIONS sowie M.S.G. sind wohl die letzen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt gewesen, die sich weltweit einen Namen machen konnten. Zwanzig Jahre später jedoch scheint die Stadt wieder zu erwachen, schickt sich immerhin mit GALLOGLASS endlich wieder eine deutsche Band - aus Hannover - dazu an, der eingeschlafenen Szene Leben einzuhauchen - wobei "einhauchen" ist wohl angesichts der Tatsache, dass uns auf "Legends From Now And Nevermore" zehn zwar melodische, dafür aber rasend schnelle und mit einer Doublebass-Attacke nach der anderen versehene Stücke geboten werden, stark untertrieben.
Entstanden aus den drei lokalen Größen SERPENT MOVES (Carsten Frank - vocals, Dirk Zelmer - bass, Arnd Lorenz - drums), DESOLATION (Kai Mühlenbruch - guitars) sowie PROGERIA (Norbert Geiseler - guitars), gaben GALLOGLASS mit "Kings Who Die" im Jahre 2000 ihr erstes Lebenszeichen von sich, drei Jahre später und einen Deal mit Limb Music (u.a. RHAPSODY) reicher gibts nun einen Nachschlag serviert, der sich gewaschen hat. Zwar präsentiert man sich größtenteils von einer melodischeren und epischeren Seite als zum Beispiel BLIND GUARDIAN, kann aber dennoch - vor allem aufgrund des durchwegs rasant gehaltenen Riffings sowie der treibenden Bassdrum - durchaus einem Vergleich mit jenen, aber auch Größen wie HELLOWEEN, HELSTAR oder FATES WARNING stand halten. Mehr noch, was den ehemaligen Größen heute vielleicht abgehen mag, wissen GALLOGLASS spielerisch zu erreichen: unbarmherzige Heaviness und Eigenständigkeit. Während zweiteres vor allem durch geschickt platzierte mittelalterliche Instrumente wie Streicher und Klavier erreicht wird, basiert die Heaviness nicht nur auf der konstanten Höchstleistung der Rhythmussektion, sondern auch auf den tadellosen, keineswegs kitschigen, dafür aber umso ausdrucksstarken und kraftvollen Vocals, welche sowohl in den gemächlicheren Passagen als auch in den energiegeladenen Ausbrüchen zu überzeugen wissen.
"Legends From Now And Nevermore" weiß jedoch nicht nur durch spielerisch einwandfreien, druckvollen, eingängigen und interessanten Power Metal zu überzeugen, sondern auch mit einer auf der einen Seite glasklaren und reinen, auf der anderen Seite druckvollen Produktion, welche dem Begriff "Power Metal" neue Ansprüche verpasst.
Einziger Kritikpunkt von meiner Seite aus ist wohl das durchwegs klischeebetonte Gebärden in Hinsicht Text und Artwork, Geschichten über Drachen und tapfere Ritter gabs schon mehr als genug und können Anno 2003 einfach nicht mehr interessant und ohne vor Kitsch nur so zu triefen rüber gebracht werden. Ansonsten ist den Hannovern mit "Legends From Now And Nevermore" ein guter Einstand gelungen, ein mehr als passables Debüt, welches definitiv auf grandiose Zeiten hoffen lässt.

www.galloglass.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dragons Revenge
2. Ancient Times
3. A Wintertale
4. Remember The Fire
5. Legens From Now And Nevermore
6. The Conjuring
7. Eye To Eye
8. Crusade Of The Damned
9. The Quest
10. The Last Stand
Gesamtspielzeit: 50:32

Macabre
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Beitrag vom 01.04.2003
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