OSI - Office Of Strategic Influence
Label: Inside Out / Spv
Das Ministerium Für Strategische Einwirkung stellt seine erste gleichnamige Kampagne vor:

Gitarrengenie Jim Matheos (FATES WARNING) gründete im ereignisreichen vergangenen Jahr dieses Projekt, zwar aus politischem Hintergrund, jedoch steht im Vordergrund die Musik, schon allein deshalb, weil sie wegweisend ist:

„The New Math (what he said)“ eröffnet das Album mit instrumentalen Klängen, untermalt von aktuellen Samples aus der amerikanischen Politik; eines der wenigen gerechtfertigten Intros dieser Tage, weit entfernt vom üblichen Keyboard-Bombast anderer Progger, das nahtlos in den Titeltrack „OSI“ mündet: Prägnante Synthie-Klänge, perfekte Bass-Linien, entfesselte Gitarren-Soli und emphatische Drum-Einlagen kreieren eine widersprüchliche Atmosphäre von relaxter Aggressivität, die nicht selten an „Awake“ erinnert, dem 1994er Abschiedswerk Kevin Moores von DREAM THEATER, der die Konzept-Scheibe in Kooperation mit Matheos komponiert hat und überdies sämtliche Texte geschrieben hat, welche jeweils zur Hälfte politische und persönliche Themen aufgreifen. „When You’re Ready“ setzt das Album sehr melancholisch und gemäßigt fort, was allerdings Gelegenheit verschafft, die fantastisch ausgewogene Produktion zu genießen, die das Line-Up mit Edel-Engineer Phil Magnotti erschaffen hat. Da ausnahmslos führende Musiker an ihren jeweiligen Instrumenten agieren, verwundert besagte Homogenität nicht, denn die Drums spielt niemand geringerer als der viel beschäftigte Mike Portnoy (DREAM THEATER) zu dem sich noch Bass-Talent Sean Malone einreiht (Gourmets bekannt von den göttlichen CYNIC, aktuell bei der Nachfolge-Band GORDIAN KNOT). „Horseshoes And B-52’s“ (?) ist ein genretypisches Instrumental, großartig arrangiert, versehen mit Programming, das auch ein Trent Reznor nicht überzeugender hinbekäme. „Head“ führt in nie gehörte Soundwelten abseits aller Klang- und Kompositions-Klischees, wobei besonders Moores Stimme zu beeindrucken weiß, die übrigens das gesamte Album fabulös eingesungen hat, mit Ausnahme von „shutDOWN“, dem sich Steve Wilson von PORCUPINE TREE annahm und dem ausschweifendem Schlüssel-Song – er ist von gut zehn Minuten Dauer an exponierter Stelle – enorm viel Emotion verlieh. Mit „Dirt From A Holy Place“ folgt ein weiteres Instrumental, das überraschenderweise explizit an die verblichenen, oben erwähnten CYNIC zu erinnern vermag! „Memory Daydream Lapses“ unterstreicht anschließend erneut die stimmliche Varietät Moores (CHROMA KEY) sowie die Eigenständigkeit des OSI-Sounds an sich, der trotz seiner futuristischen Elemente absolut zeitlos ist. Mit dem balladeskem „Standby (looks like rain)“ endet der musikalische Teil der CD; auf der Multimedia Partition der normalen Auflage findet sich noch das sehenswert geschnittene Video zu „Horseshoes And B-52’s“, die Limited Edition von „Office Of Strategic Influence“ bietet eine zwote CD mit jeweils einem improvisierten PINK FLOYD und NEIL YOUNG – Cover, die um 15 Minuten längere Demoversion von „Standby (looks like rain)“, sowie das Video zu „Horseshoes…“ und zwei weitere Clips von den Aufnahmesessions in den Carriage House Studios.

www.osiband.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The New Math (what He Said)
2. Osi
3. When You’re Ready
4. Horseshoes And B-52’s
5. Head
6. Hello, Hellicopter
7. Shutdown
8. Dirt From A Holy Place
9. Memory Daydream Lapses
10. Standby (looks Like Rain)
Gesamtspielzeit: 47:36

Tobias
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Beitrag vom 28.03.2003
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