AMERICAN HI-FI - The Art Of Losing
Label: Universal
Für das erste Album hat man ewig Zeit, für das zweite meist nur wenige Monate. Eine Tatsache, die schon vielen Bands zum Verhängnis geworden ist.
Auch AMERICAN HI-FI müssen gegen diese Last ankämpfen.
"The Art Of Losing" wurde in den kurzen Pausen der letzten 300 Auftritte umfassenden Welt-Tour geschrieben und zusammen mit Produzent Nick Launay (NICK CAVE, GANG OF FOUR, GIRLS AGANINST BOYS, SILVERCHAIR, ERIC CLAPTON) im Sunset Studio 2 in Hollywood eingespielt.
Es besticht in erster Linie durch sein gutes Artwork, einerseits eher neutral, abwechslungsreich, von Retro bis zeitlos, es ist so manches dabei, und es passt vor allem alles zusammen.
Der Opener "The Art Of Losing" ist schon mal richtungsweisend für den ganzen Rest, und der ist zumindest ganz stimmungsfördernd.
Das Video "The Art Of Losing" und das "Making Of" dazu ist auf dieser Scheibe zu finden, und man sieht, daß die Band offensichtlich viel Spaß bei der Ganzen Sache hatte.
Es gibt allerdings nicht viel außergewöhnliches; keine Songs, die sich durch geschickte Übergänge ineinander verflechten und das alles ist nicht besonders abwechlungsreich.
Ich würde sagen, das Album eignet sich in erster Linie eben ganz gut als Stimmungsmacher, wirklich überzeugen können die Songs jedoch nicht.
Die bewegen sich zwischen klassischem Rock und heftigem Punk und beweisen, wie schöpferisch und vielleicht auch etwas geisteskrank Stacy Jones (Gesang), Jamie Arentzen (Gitarre), Drew Parsons (Bass) und Brian Nolan (Drums) sind.
Diese elf Songs behandeln das Versagen der Männlichkeit beim Thema Romantik sowie die Freuden der jugendlichen Leidenschaft. Dabei balanciert die Band mehr oder weniger gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Banalität und Anspruch, Kitsch und Kunst.
Doch hin und wieder gelingt es ihnen auch, nach kürzester Zeit Anziehungskraft auszuüben. So wie beim Titelsong, auf dem Sänger und Gitarrist Stacy Jones (Ex-Drummer von VERUCA SALT und LETTERS TO CLEO) vehement drauflos brüllt.
"The Art Of Losing" ist zwar kein anspruchsloses Werk, doch egal wie oft man sich die CD zu Gemüte führt, man erfährt nichts Neues, entdeckt keine weiteren Facetten, wird nicht ein einziges Mal überrascht.
Im Vergleich zum wirklich hervorragenden Vorgänger und Debut haben AMERICAN HI-FI auf ihrer neuen Scheibe eher "Fast-Food" fürs Ohr produziert. Wohl eben ein Zeitproblem.


www.americanhi-fi.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Art Of Losing
2. The Breakup Song
3. Beautiful Disaster
4. Save Me
5. Nothing Left To Lose
6. Teenage Alien Nation
7. Rise
8. This Is The Sound
9. The Gold Rush
10. Built For Speed
11. Happy
Gesamtspielzeit: 39:42

Rene
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Beitrag vom 26.03.2003
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