ANAL STENCH - Stench Like Six Demons
Label: Metal Mind Records
Nach dem im polnischen Underground bereits heiß diskutierten und weit herumgereichten Demo "Koprofuck 997" (2002) liegt mit "Stench Like Six Demons" nun endlich die erste Langrille des kranken Sextetts auf, welche angesichts der Tatsache, dass hier immerhin hochqualifizierte Musiker von Bands wie THY DISEASE oder auch Altmeistern SCEPTIC am Werken sind, nicht auf ganzer Länge überzeugen kann.
Zwar wissen vor allem Zeugler Alizee666 sowie Vocalist Psycho (beide THY DISEASE), aber auch Lead-Gitarrist Yanuary (ex-SCEPTIC, THY DISEASE) mit einer zwar nicht respektablen aber immerhin soliden Leistung zu überzeugen, dem gegenüber steht jedoch ein großteils stimmlich schwacher Beitrag seitens des zweiten Sängers Swinia (zu deutsch: Schwein) - welcher seinem Namen ohne Zweifel absolut gerecht wird - sowie ein stellenweise unausgereiftes oder auch zwanghaft "innovatives" Songwriting. Während letzteres Manko eigentlich nur sporadisch auftritt und angesichts der Tatsache, dass hier immerhin Death/Grind und kein glasklarer, hochtechnischer Death gezockt wird, übergangen werden kann, ist hingegen die stimmlich mindere Qualität seitens Swinia doch ein großer Minuspunkt, ziehen die oftmals penetrant nervenden Kreischtöne immerhin das komplette Soundgewand derart hinunter, sodass an sich gute Parts schlussendlich vollkommen verhaut zurückbleiben. Dies ist noch ärgerlicher angesichts der Tatsache, dass Psycho allein mit einer zwar stimmlich eintönigen, dafür akustisch annehmbaren und passenden Stimme aufwarten kann - nur gut, dass sein Kollege weitaus nicht so oft zu Wort kommt wie er selbst.
Neben acht "EigenKOMPOSTitionen", welche sich im Großen und Ganzen zwar vom technisch Aspekt her gesehen eher auf mittlerer Qualitätsstufe befinden, dafür aber in Hinsicht Brachialität, Kompromisslosigkeit und Geradlinigkeit absolut punkten können, befinden sich mit "Stripped, Raped And Strangled" von CANNIBAL CORPSE sowie SEPULTURAs "Territory" auch noch zwei Huldigungen an zwei, im großen Ausmaß, beeinflussende Faktoren der Szene auf "Stench Of Six Demons", wobei sich bei beiden Stücken allerdings doch ein paar kleinere Spielfehler und Ungenauigkeiten in Punkto Einsatz und Riffing eingeschlichen haben. "Stripped, Raped And Strangled" ist an sich sehr gut gelungen, bietet eine fast detailgetreue Wiedergabe des Originals, auch wenn sowohl Waran als auch Yanuary eindeutig noch nicht über die Fingerfertigkeit von Jack Owen oder Rob Barrett verfügen - "Territory" hingegen wirkt sowohl aufgrund der tiefer als im Original gestimmten Gitarren, als auch aufgrund mehrerer Spielfehler etwas "komisch", ich würde es daher als eher misslungenes Experiment bezeichnen.
Natürlich werden aber auch bei ANAL STENCH auch in Hinsicht Bandname und Songtitel sämtliche Kriterien gnadenlos ausgeschlachtet, welche eine Death/Grind-Partie ausmachen: Neben Bandfotos im HAEMORRHAGE-Outfit, sowie massig Föten auf dem Cover und im Booklet, schlagen auch die spärlich gesäten Intros sowie die in mehr als nur holprigen Englisch verfassten Texte in jene Richtung, auch wenn man hierbei alles mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Die Aufmachung geht somit voll ok, und auch der Sound ist passend gelungen, einzig und allein der Bass würde etwas mehr Biss vertragen, dafür könnte das Schlagwerk etwas zurückgeschraubt werden - aber ansonsten, Daumen hoch!

www.analstench.metal.pl


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Satan Cloned The Cookie Pig
2. Crucified By Vodka
3. Anal Blast
4. Tormente In The Shebeen
5. Stripped, Raped And Strangled
6. 8 Kilograms Of Meat Without Bones
7. Koporofuck 997
8. Resistance In Malvova
9. Alcoholic Suicide
10. Territory
Gesamtspielzeit: 39:05

Macabre
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Beitrag vom 24.03.2003
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