HEXENHAMMER - Hexenhammer
Label: Eigenproduktion
Mag der Bandname HEXENHAMMER auch etwas eigenwillig klingen, so erinnert er zumindest leicht an jene Zeiten, als Christopher Lee als blutrünstiger Graf Dracula Hexenjäger Vince Price einen Lebensinhalt verschuf und jungfräulichen Schönheiten nachstieg - ähnlich trashig wie jene B-Movies präsentiert sich auch das deutsche Quinett auf der selbstbetitelten Mini, welche nach dem ersten Demo "Deathfuck Autopsy" (2000) erst das zweite Lebenszeichen der Band darstellt.
Gegründet 1999, seit Mai 2001 im aktuellen, gefestigten Line-Up tätig, präsentiert man sich in aller Kürze nicht nur trashig, sondern auch etwas thrashig und vor allem kurzweilig - Death Metal, wie man ihn von den Anfängen der Szene gewohnt ist, ohne übertriebene Geschwindigkeitsausbrüche und ohne Wetteifern um die meisten pro Minute heruntergespielten Töne, dafür aber routiniert, durchdacht und sauber, mit einer gewissen Portion an Melodie und Eingängigkeit, mit geschickt gesetzten Breaks und Hooks, sowie gekonnter Solo-Arbeit. Besonders herausstechend ist auch das aggressive Shouting von Fronter Frank, welcher stellenweise an Chris Barnes auf "Eaten Back To Life" erinnert und somit aus der Unmenge von Tiefgurglern positiv heraussticht.
Innovationen kann man zwar von HEXENHAMMER nicht erwarten, aber das ist auch gut so - die Deutschen machen das, was sie am Besten können und das ist nun mal straighter, old-school Ami-Tod, der schnörkellos vom Brett gelassen wird und somit leicht verdaulich aus der heimischen Anlage geschmettert wird.
Apropos "geschmettert": Nicht nur, dass HEXENHAMMER es verstehen, derart old school zu klingen, dass knapp zehn Minuten ein penetranter Modergeruch durch das Zimmer weht, sagt niemals, dass man nicht innerhalb 1 1/2 Tagen Studioaufenthalt auch einen vernünftigen Sound zusammenbringen kann! Diese Aufnahme beweist das Gegenteil, und auch wenn sich die Band auf dem beiligenden Promozettel für den "schwachen Sound" entschuldigt, so ist davon weit und breit absolut nichts in Sicht. Gut, es ist merklich eine Demoaufnahme und der Sound ist etwas dünn, aber dennoch passend und differenziert ausgefallen, mit sowohl nötigem Druck als auch passendem rauhem Charme, sodass sich auch hierbei alles im grünen Bereich bewegt.
Lediglich die kurze Spielzeit ist ein kleiner Wehrmutstropfen, aber angesichts der durchwegs hervorragenden Reaktionen der Fachpresse werden sich die Jungs wohl bald dazu durchringen, einen Longplayer auf die hungrige Meute loszulassen. Bis dahin sei sämtlichen Anhängern des alten US-Death Metals jene Veröffentlichung wärmstens empfohlen, welche ihr euch für 5 Euro inklusive Porto über hexenhammer666@hotmail.com sichern könnt.

www.hexen-hammer.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Exhumed And Consumed
2. Toxic Sanity
3. Raped With A Chainsaw
Gesamtspielzeit: 8:29

Macabre
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Beitrag vom 20.03.2003
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