MONOLITH (DEATHCULT) - The Apotheosis
Label: Coldblood Industries
Selbst wenn das beiliegende Infosheet die Newcomer MONOLITH nicht damit anpreisen würde, dass es sich hierbei um ehemalige Mitglieder der holländischen Größen ALTAR und DEAD HEAD handelt, so würden bereits die ersten Töne von "The Apotheosis" unweigerlich klar machen, dass ein derart wuchtiges, technisch absolut hochwertiges, brachiales Soundgewand nur von äußerst versierten Musikern stammen kann.
Den Vergleich zu NILE jedoch, welchen das Label anführt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, auch wenn sowohl bei den Ägyptologen als auch bei MONOLITH mehrstimmige Vocals zum Einsatz kommen und auch MONOLITH mit einem lyrischen Konzept aufwarten können, welches sich allerdings um Vlad Dracul "The Impaler" und nicht um ägyptische Mythologie dreht. Jedoch agieren NILE vor allem ob der genrefremden Instrumentalisierung weitaus eigenständiger und abwechslungsreicher als die Holländer, auch wenn sich das Quartett sowohl vom technischen als auch songwriterischen Standpunkt her gesehen ganz und gar nicht hinter Karl Sanders und Co. verstecken muss - ganz im Gegenteil, irgendwie würde ich gerne mein Review zu "In Their Darkened Shrines" insofern berichtigen, dass NILE zwar ein grandioses Album geschaffen haben, welches aber nicht derart frisch und unverbraucht wie "The Apotheosis" aus den Boxen wummert und auch in Punkto Sound zumindest ein kleines Stück hinter den Holländern herhinkt.
Zwar laufen MONOLITH ab und an Gefahr, sich in wieselflinker Soliarbeit und wirren, sich überschlagenden Songstrukturen zu verlieren, im Großen und Ganzen jedoch kommt "The Apotheosis" als ein homogenes Ganzes rüber, welches trotz aller Komplexität, Brachialität und technischer Höchstleistung meist auf dem Boden bleibt und selten über die Grenzen hinausschießt, diese jedoch absolut ausreizt. Während die schnelleren Passagen wie gesagt ab und zu zuviel des Guten bieten, wissen MONOLITH in den Doom-Passagen ohne Wenn und Aber zu überzeugen - vielleicht sollte man in Zukunft hierauf mehr Schwerpunkt legen?
Knapp vierzig Minuten wird auf "The Apotheosis" Death Metal vom Feinsten geboten, wie er besser, technischer, aber auch brachialer nicht sein könnte - sowohl musikalisch als auch stimmlich absolut hervorragend präsentieren uns die Holländer ein zwar bereits mehr als ausgeschlachtetes Konzept über den transsylvanischen Fürsten, dafür ähnlich wie bei NILE eher auf geschichtliche Fakten als auf gekünstelte Schock-Effekte basierend.
MONOLITH dürfte für sämtliche Genreanhänger jedenfalls ein gefundenes Fressen sein, und wer mit den Altwerken von MORBID ANGEL oder den hektischeren Stücken von NILE keine Probleme hat, wir auch hierbei absolut nichts zu kritisieren finden - mit den Vorgängerpartien ALTAR und DEAD HEAD haben MONOLITH jedoch wenig am Hut.
Da neben einem tadellos klaren, differenzierten und reinem Soundgewand auch noch die Aufmachung gerade einmal den höchsten Ansprüchen genüge tut (und ebenfalls nicht im genretypischen Blutgemetzel endet) bleibt mir nicht viel mehr übrig, als ohne Umschweife die Höchstpunktezahl zu zücken und Henri - wie schon so oft - für sein grandioses Gespür zu gratulieren. Ob sich MONOLITH nun anschicken, NILEs Thron zu erobern, oder ob wir es mit zwei zwar tadellosen, aber dennoch komplett unterschiedlichen Partien zu tun haben, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen müssen, Faktum ist jedoch, dass hiermit die Wartezeit zum nächsten Longplayer der Ägyptologen problemlos verkürzt wird.

www.monolith-deathcult.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Doomed To Slaughter
2. The Forest Of Flesh
3. Cathedral Of Corpses (Slayer Of Jihad Part I)
4. The Malleus Maleficarum Manuscript
5. The Apotheosis
6. The Deserved Reputation Of Cruelty
7. The Desecration Of The Black Stone (Slayer Of Jihad Part Ii)
8. Der Kriegsmeister
9. Arena Of Death
10. Colosseum Carnage
Gesamtspielzeit: 37:16

Macabre
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Beitrag vom 19.03.2003
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