HELGE SCHNEIDER’s neues Album „Out Of Kaktus“ ist bunt geworden. Klar vertreten natürlich für Helge typische Songs wie „Moped (-Tobias)“ oder „Der blaue Hut“ (welches hohe Punktezahlen auf der nach oben offenen Amüsement–Skala aufweist). Diese treffen beispielsweise auf ein psychodelisches „Das Universum“ oder (mein Favourite auf diesem Album) das durch und durch sozialkritische und beinharte „Oma (Geh doch deine Oma mal besuchen)", welches in - nunja - solidem Elektro- / Dancefloor-Stil (man muss es sich einfach anhören, dafür gibts keine Schublade) gehalten ist - und dann noch diese undefinierbaren Samples, die der Stimme auf Schritt und Tritt folgen...
„Pommes“ hingegen ist so ein Stück, welches Helge scheinbar im Stehgreif eingesungen hat, was ihm gerade so einfiel - „Pommes ist kein Name, es ist ein Gericht...“. Reimen braucht es sich sowieso nicht.
Vertreten natürlich auch die aktuelle Single-Auskopplung „Mörchen“. Helge geht hier ganz dezidiert gegen den Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen vor. „Monique“ handelt von allertiefstem Herzschmerz, natürlich nicht ohne Komik. Helge klagt uns direkt aus der Western–Bar den Verlust seiner Herzensdame (zwischendurch muss er zwei mal zum Telephon).
Anderer Song, der Titel „Reiten (lass mich bitte bitte bitte auf dir reiten)“ spricht wohl für sich... Auch wieder ziemlich am Tanzflur unterwegs, dieses Stück.
Apropos Tanzflur, der darauf zu verrichtenden Tätigkeit hat Helge auch ein Lied gewidmet: „Tanzen“ heißt dieses, eine Ode an das Tanzen an sich.
Im Grossen und Ganzen gibt es hier wieder Jazz vom Feinsten, auch in all seinen abstrusen und abartigsten Formen und Ausläufern „Round Midnight“ und „Piano Fantasie No. 4“ wären da die Delikatessen. „Clown“ triumphiert noch mal mit phantastischen Giterrensolis auf, insgesamt wohl dem Charts-lastigem Mainstream-Genre „Hansestadt-Jazz-Rock“ zuzuordnen.

Helge, wir danken dir auch wieder für auch für dieses Album. Mach brav so weiter.