TUATHA DE DANANN - The Delirium Has Just Began...
Label: Heavy Metal Rock Brasil
Folgt man der irischen Folklore, so waren die "De Danann" mächtigere Zauberer um etwa 1.000 vor Christi Geburt, die nicht nur in alchemistischen Gebieten sondern unmittelbar damit verbunden auch in den Wissenschaften und ebenso in der Poesie äußerst bewandert waren. Zwar ist es verwunderlich, dass sich gerade eine brasilianische Band das Ziel gesetzt hat, mit Beharrlichkeit irische Legenden in ihren Werken sowohl musikalisch als auch textlich umzusetzen, wie es auch schon NILE mit ihren Faible für ägyptische Mythologie vorgemacht haben, aber zumindest macht das Quintett seine Sache äußerst gut - auch wenn das dilettantische Covermotiv eher das Gegenteil zu versprechen sucht...
Mit "The Delirium Has Just Began..." läuten TUATHA DE DANANN nach dem selbstbetitelten Debüt (1999) und "Tingaralatingadun" (2001) nun das dritte Kapitel auf ihrer Wanderung durch die jahrtausendalte Geschichte eines der landschaftlich gesehen großartigsten Plätze der Welt - Irland - ein. Durch das komplette Album zieht sich aber nicht nur textlich der rauhe Charme Irlands, auch die Musik - stets festlich, mit eingängigen Rhythmen unterlegt, enthuastisch und mit klassischen irischen Folk-Instrumenten unterstützt - verströmt einen ähnlichen Reiz, wie es sonst nur in Irland ansäßige Künstler vermögen.
Zwar tendieren die Brasilianer dazu, ihre Songstrukturen einfacher und geradliniger zu halten, dafür verstehen sie es umsomehr, im kleinen Rahmen abwechslungsreiche Stücke zu schaffen, welche bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr gehen und sich im Hirn penetrant festsetzen, vielleicht ist es aber auch gerade die für irische Folksmusik typische Simplizität, welche "The Delirium Has Just Began..." so interessant, so aussagekräftig, so kraftvoll und tiefgreifend erscheinen lässt. Vielleicht ist es aber auch die immense Abwechslung, zusammengepresst auf geringem Raum, abzüglich sämtlicher unnötigen Umschweifungen, direkt auf den Punkt gebracht, welche TUATHA DE DANANN in gekonnter Positionierung dem Hörer darbietet, der Grund dafür, dass der mittlerweile dritte Longplayer der Brasilianer eine ähnliche Intensität wie jene Kompositionen von beispielweise den DUBLINERS, den POGUES oder den CHIEFTAINES versprüht.
Die Produktion tut ihr übriges, um "The Delirium Has Just Began..." zu einem auditiven Erlebnis zu machen - klanglich klar und rein, nicht zu druckvoll, dafür aber umso einnehmender werden die sechs Kompositionen dargeboten, welche auf der einen Seite belebend, auf der anderen Seite aber auch beruhigend wirken - kurz und gut: ein tadelloses Album, wobei die kitschige und doch äußerst "hippie-mäßige" Aufmachung einen gewissen negativen Beigeschmack verströmt.

www.tuathadedanann.cjb.net/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Brazuzan - Taller Than A Hill
2. The Last Pendragon
3. Abracadabra
4. The Last Words
5. The Wanderings Of Oisin
6. The Delirium Has Just Began...
Gesamtspielzeit: 37:14

Macabre
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Beitrag vom 18.03.2003
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