HROSSHARSGRANI - Schattenkrieger
Label: Ccp Records
Wer sich gerne einmal ein Hörspiel für Kinder mit Thema „Herr der Ringe“ zu Gemüte führen möchte, dem sei „Schattenkrieger“ empfohlen. Jene, die ernstzunehmende Alben bevorzugen, werden hier wohl kaum fündig werden. „Schattenkrieger“ wird durch ein von Frauenstimme gesprochenes Intro eingeleitet, das eigentlich schon einen recht guten Einblick in den Rest der CD gibt. Die werte Erzählerin hat haargenau die gleiche Stimme wie die komische Tante von Am-Dam-Des damals, den Namen hab ich leider schon verdrängt. Sie bringt ihren Text so überzeugt rüber, dass es mich wirklich fast umhaut. Genau der Tonfall, mit dem man einem ganzen Kindergarten eine ohnehin bekannte und stinklangweilige Geschichte vorlesen würde. Dazu noch der typische österreichische Akzent, der das ganze auch nicht unbedingt eindrucksvoller macht. Fürchterlich.
Die Musik an sich wäre ja ganz in Ordnung, aber auch nicht sonderlich originell. Symphonische Streicherparts, Klavier, Flöte, die üblichen Folk-Einflüsse eingebaut, die Melodien kommen einem ziemlich bekannt vor...
Besonders Track 4, „Im Feuer der Rache“, erinnert an eine Mischung aus LACRIMOSA-Melodien, etwas FALCO, und dazu noch das typische RAMMSTEIN-r , bietet einiges ganz und gar nicht unbekanntes.
Die eingespielten Schlachtgeräusche, Pferdegetrappel, Windgesäusel und ähnliches schaffen es auch nicht, „Schattenkrieger“ noch irgendwie aufzubessern. Einen Höhepunkt gibt es eindeutig: das Gespräch zwischen Legolas und Gandalf, zu finden vor „Donnerschlag“, das mich immer wieder zu hysterischem Gelächter verleitet, da es mir ein Rätsel ist, wie man SOOO mies eingesprochene Parts im Ernst aufnehmen kann. Ganz zu schweigen von Pseudo-Gollum. Von der „amazing and powerful production“, die am Infozettel angepriesen wird, ist auch nicht wirklich sehr viel zu hören. Ebensowenig kann das Cover-Artwork überzeugen, dass stark an Laienspielereien im Photoshop erinnert. Sorry, aber dieses Teil wird sofort wieder aus meinem CD-Player verbannt.
Einen halben Gnadenpunkt gibt’s für die hin und wieder ganz akzeptable Musik, aber mehr ist dank den verrückten Sprechern, nervendem Gesang und den billigen Tolkien-Abklatsch-Reimen nicht drinnen, selten hat ein Album so genervt. Es ist mindestens so mies wie der Bandname. Fast schon eine Qual, es zu Ende anzuhören. Nein danke.

www.ccprecords.com


0.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Einleitung (erster Schattenzyklus)
2. Das flammende Auge
3. Zweiter Schattenzyklus
4. Im Feuer der Rache
5. Dritter Schattenzyklus
6. Ein gar stolzes Heer
7. Vierter Schattenzyklus
8. Schattenkrieger
9. Strahlend schwarz
10. Fünfter Schattenzyklus
11. Donnerschlag
12. Die Schatten trügen
13. Sechster Schattenzyklus
14. Wenn Winters sang und Klang verstummt
15. Oh Schatz
16. Siebenter Schattenzyklus
17. ...Krieg entbrannte (Nacht der Helden)
Gesamtspielzeit: 40:56

Anita
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Beitrag vom 18.03.2003
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