MANA, mir seit ihrer Kooperation mit SANTANA auf dessen Album “Supernatural” ein Begriff, verkörpern das Latinrock-Klischee genau so, wie ich es mir vorstelle. Musikalisch, optisch und - soweit ich das erkennen kann - auch textlich.
Dass dieser Mix aus Carlos Santana, Don Juan und Che Guevara in den letzten Jahren weite Verbreitung gefunden hat, garantiert, dass “Revolucion de amor” kein Rohrkrepierer wird. Aber können MANA mehr bieten als die im Booklet und auf der Hülle sichtbaren Klischees (Layout, Fotos der Bandmitglieder, Songtitel,...)? Hören wir also, was die vier Mexikaner uns in der universellen Sprache, der Musik, zu sagen haben.
Der Opener “Justicia, Tierra y Libertad” legt gleich einmal das Vokabular fest: Latinrhythmen, manchmal gesellt sich auch eine funkig angehauchte Rhythmusgitarre dazu, Percussion würzt das ganze hie und da noch zusätzlich, darüber gibt es eine in leidenschaftlichen Momenten leicht rauhe Stimme und eine Leadgitarre, die natürlich eine Reminiszenz an Meister Carlos darstellt, allerdings wesentlich sparsamer eingesetzt wird als bei diesem.
Wessen Herz bei Sängern, die mit verträumtem Blick, Gitarre und Papier und Feder am Strand sitzen, um die angehimmelte in ihren Träumen mit Trauben zu füttern, schneller schlägt, der wird sich mit den Balladen wohl schnell anfreunden können, mir persönlich gefallen die etwas rhytmischer angelegten Nummern, wie der oben bereits erwähnte Opener, oder “No voy a ser tu esclavo” besser. Man wird mit beidem zur Genüge bedient und hat mit diesem Oeuvre die richtige Untermalung für den vor der Tür stehenden Sommer... auch wenn man die CD nur nebenbei laufen lässt, denn irgendwie erwarte ich mir von solcher Musik schon, dass mehr hängenbleibt.