Die Bayern DEFCON 4 existieren bereits einige Jahre, die sie mal mit Crossover, mal mit New Metal verbracht haben sollen. Jetzt, erstmals über ein stabiles Line-Up verfügend, macht man sich an die Kreation eines eigenen Stils, basierend auf Oldschool Hard Rock Songwriting kombiniert mit Newschool KORN / DEFTONES Stilmitteln, als da wären ein Bass, der tonal im dritten Untergeschoss wummert, die üblichen Gitarreneffekte sowie eine groovebetonte Produktion, die die maladen Songbastarde tatsächlich aufzuwerten vermag. Die Leistungen an der Instrumentalfront sind relativ makellos, doch die halbgaren, unentschlossenen Kompositionen versagen bei dem Unterfangen besagte Genre zu vereinen, was ja einen durchaus interessanten Sound ergeben könnte. Das größte Manko stellt allerdings Basser Tobis Stimme dar, die für die Leadvocals zuständig ist: Nöliges, kraftloses und leider auch völlig talentfreies Gekrächze im Stil früher Schwanzrockbands Marke MÖTLEY CRÜE. Zudem bedient das Layout die gängigen Schweinerockklischees zuhauf, was einfach unglaubwürdig rüberkommt und den Verdacht erhärtet, das der Sound von DEFCON 4 bloße Konstruktion und weniger wahre Ambition ist, das Genre zu bereichern. Es fällt mir nicht leicht, eine vertragslose Band derart abzuwatschen, aber zum Schönreden ist hier nun mal wenig vorhanden.