GODZ AT WAR - Postmortem
Label: Heavy Metal Rock
Die Deutschen GODZ AT WAR beehren uns nun mit ihrer ersten Veröffentlichung über das brasilianische Label Heavy Metal Rock und können - trotz der, meiner Ansicht nach, mehr als nur geringen Promoarbeit - durchaus punkten. Geboten wird leicht melodiöser, stellenweise von Keyboards unterlegter Death Metal im Stile von PARADISE LOSTs Kultdebüt "Lost Paradise", wobei man trotz aller Eingängigkeit und Melodie doch einen Tick härter und direkter als die Briten an die Sache herangeht und nicht selten auch einen Hauch an schwedischem Modergeruch der Marke HYPOCRISY zu Demozeiten hinter sich herwehen hat. Leider liegen mir keinerlei Informationen über die Band vor, da einerseits auf der Homepage des Labels absolut nichts vermerkt ist und andererseits die eigene Bandhomepage auch nichts mehr als das durchaus gelungene Logo ziert - vielleicht sollten sich Label und Band etwas mehr dahinter klemmen, weil das (übrigens durchaus vorhandene) Potential alleine nicht reicht, ein gewisser Prozentsatz an Promotion schadet bereits bekannten Namen nicht, und jenen, die diesen Status gerne erreichen würden, erst recht nicht. Nun gut, müssen wir halt "Postmortem" für sich selber sprechen lassen...
Im Grunde besteht das Album aus drei Teilen, eröffnet wird es vom kompletten ersten Demo der Band, welches 1995 erschien, aus sechs Tracks bestand und mit "God Said War" betitelt war, gefolgt von einer Promoveröffentlichung (1998) mit drei Stücken, welche vermutlich zum Deal mit Heavy Metal Rock führte, sowie einem unveröffentlichten Stück aus dem Jahre 1997. Somit können die Deutschen mit einer für Genreverhältnisse überdurchschnittlichen Spielzeit von knapp fünfzig Minuten aufwarten, wobei trotz Alters- und Soundunterschied der einzelnen auf "Postmortem" zusammengefassten Veröffentlichungen keine sonderlichen Qualitätsabweichungen festzustellen sind. Selbst das Debütdemo der Band kann bereits mit durchdachten, einfallsreichen und abwechslungsreichen Songstrukturen aufwarten und weiß auch mit einer im Großen und Ganzen zufriedenstellenden Produktion zu überzeugen. Trotz aller Melodie und Eingängigkeit kann man den Stücken eine gewisse Brachialität nicht abschreiben, was auf der hierauf folgenden Promo ebenso gekonnt fortgesetzt wird. Zwar einen Tick schneller und weniger melodisch, präsentiert man sich auch hier - in beinahe komplett verändertem Line-Up - etwas direkter, erbarmungs- und zügelloser, weiß aber wiederum mit einem (zugegebenermaßen geringerem) Angebot an Abwechslung und Melancholie die Stücke aufzulockern und interessanter zu gestalten. Überraschenderweiße ist die Produktion hierbei nicht sonderlich besser, um ehrlich zu sein hat mir - vor allem ob des passenderen Schlagzeugsoundes - diesbezüglich sogar das Demo besser gefallen.
Den Abschluss bildet wie bereits gesagt ein unveröffentlichtes Stück aus dem Jahre 1997, welches mit "Your River" betitelt ist und stellenweise sogar ein gewisses Moshfeeling aufkommen lässt, ansonsten aber sowohl produktionstechnisch als auch stilistisch und qualitativ sehr stark an die restlichen Stücke (insbesondere die der Promo) erinnert.
Bezüglich der grafischen Gestaltung kann ich nur sagen, dass man hier ganze Arbeit geleistet hat - die Motive sind tadellos und wenn auch nicht sonderlich schwer am Computer zu erzeugen, so überzeugen sie dennoch mit ihrem interessanten und - im Vergleich zum üblichen "Guts And Gore"-Motiv - abwechslungsreichen Charakter. Einzig und allein, etwas mehr Fülle und Information hätte nicht geschadet - wäre vielleicht einen Tick teurer gekommen, aber es hätte sich definitiv auch gelohnt, zumindest ein paar Infos mehr und vielleicht auch noch die Texte ins Booklet abzudrucken.
Somit gibts von meiner Seite aus zwar ein großes Lob für tadellose Songkreationen im Stile alter PARADISE LOST sowie einigen alten Elchtod-Partien, man sollte sich aber auf der anderen Seite auch etwas mehr Promotion (und zumindest eine vernünftige Website) leisten, da man sonst definitiv auf der Stufe stehen bleibt - auch wenn man das Potential zu mehr hat.

www.people.freenet.de/godzatwar


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro / The Towers
2. Enslaved
3. Drown Insleep
4. Inner Cave
5. Restless, Atrocity, Intention
6. Eternal God
7. As Night Falls
8. I Had A Dream
9. Omniscient Silence
10. Your River
Gesamtspielzeit: 45:55

Macabre
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Beitrag vom 02.03.2003
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