JESTERS MOON - Jesters Moon
Label: Man In Black Music
Obwohl es sich bei JESTERS MOON um eine relativ junge Band handelt, kann man doch die einzelnen Mitstreiter nicht mehr als "Frischfleisch" bezeichnen, immerhin sammelte man bereits in zumindest den USA mehr als nur bekannten Bands massig Erfahrungen - Fronter Bryce van Patten galt sogar als DER Name in der traditionell angehauchten Metalszene in den frühen Achtzigern, Drummer Preston Hatch hingegen war unter anderem mit Tom Dumont von NO DOUBT in einer Band namens RISING involviert.
Somit ist es kein Wunder, dass uns das Quartett ein absolut durchwachsenes Album im Stile BLACK SABBATH oder älteren OZZY OSBOURNE ("Bark At The Moon" / "The Ultimate Sinn") um die Ohren schmettert und vor allem gitarrentechnisch nicht selten sogar in JUDAS PRIEST-ähnliche Gefilde vordringen, während Vocalist / Gitarrist vokaltechnisch den Brückenschlag zwischen dem "King of fucking Darkness" und MEGADETH's Dave Mustaine schafft. Mit einer ungeheuren Intensität sowie Klasse manövriert sich das Quartett, welches auf "No Clue" von WILD DOGS-Vocalist Matt McCourt unterstützt wird, über fünfzig Minuten hinweg durch zehn durchaus starke, abwechslungsreiche Tracks, die alle das Potential zum Klassiker haben. Auch der sporadische Einsatz von sphärischen Keyboardklängen tut sein übriges, um den Songs den nötigen Tiefgang zu verpassen, ohne irgendwie gekünstelt und zwanghaft hinzugestückelt zu wirken - einzig und allein das mit zehn Minuten beinahe epische Stück "Amnesia" erhebt sich ob seines leicht progressiven Charakters etwas aus dem typisch old-schooligen Charakter, was ich allerdings nicht unbedingt als Minuspunkt sehen würde, da selbst trotz aller Progressivität die Wurzeln der Band nachwievor mehr als deutlich zu spüren sind, dennoch ohne merklichem Stilbruch Abwechslung geschaffen wird.
"Destination Known" hingegen erinnert mich anfangs etwas an PINK FLOYDs "A Momentary Lapse Of Reason" - sehr schnell greift man aber wieder auf das altbewährte Konzept von BLACK SABBATH und Co. zurück, hat aber dank einer etwas anderen Einleitung dennoch gekonnt wiederum Abwechslung geschaffen.
Kurz und gut - "Jesters Moon" währe ein absolutes Topalbum, währe da nicht der etwas nervende Sound der Bass, welche permanent penetrant störend aus einem ansonst ganz passabel produzierten und gemixten Album wortwörtlich heraustickt. Leider entspricht auch das Layout beziehungsweise die Aufmachung nicht unbedingt meinen Erwartungen, was eigentlich schade ist, denn ohne diesen beiden Mankos würde ich absolut nichts an der Band zu meckern finden - das Songwriting ist tadellos, die Musiker zeigen sich von einer äußerst versierten und talentierten Seite und auch die Stimme weiß ohne Zweifel zu überzeugen, nur all dies verdient ohne tadelloser Produktion und Aufmachung einfach keine Höchstpunktezahl, zumal es sich hier um eine Labelveröffentlichung handelt.

jestersmoon.iuma.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Battle
2. Devils Eyes
3. No Clue
4. What´s My Name
5. User
6. Amnesia
7. You´re On Your Own
8. Destination Known
9. Man In A Glass
10. Backstreets
Gesamtspielzeit: 54:34

Macabre
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Beitrag vom 02.03.2003
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