KRUX - Krux
Label: Mascot Records
Gaaanz langsam durch einen sibirischen Friedhof stolpernd, jeder Schritt ist eine Qual, der metertiefe Schnee ein unüberwindbares Hindernis, Selbstmord der vorherrschende Gedanke, die Nacht die Kulisse und das hier der Soundtrack.
Ich rede von dem Film, den ich jedes Mal in meinem Kopf sehe, wenn “Krux”, das selbstbetitelte Debüt von vier erfahrenen Schweden, in meinem CD-Player rotiert.

KRUX sind Mats Leven, dessen ausdrucksstarke Stimme man vielleicht von ABSTRAKT ALGEBRA oder dem MALMSTEEN-Album “Facing The Animal” kennt, Leif Edling, früher Bassist bei ABSTRAKT ALGEBRA und noch früher bei den Doomlegenden CANDLEMASS, sowie die ENTOMBED-Musiker Jorgen Sandström (Gitarre) und Peter Stjärnvind (Drums).
Was dabei rauskommt, wenn vier Könner plus drei Gastmusiker (an Gitarre und diversen Tasteninstrumenten) gemeinsame Sache machen, ist erstens einmal ganz nach dem Geschmack des Autors dieser Zeilen, zweitens eine Mischung der oben genannten Bands und drittens trotzdem eigenständig. Im Großen und Ganzen Doommetal, schwer und düster, manchmal klingt aber gerade bei der Gitarrenarbeit ein wenig ENTOMBED durch (Erinnerungen an “Wolverine Blues” werden wach)und manche Gesangslinien könnten genauso in einem Yngwie-Song Verwendung finden. Wiedererkennungswert der Nummern ist da, Abwechslung ebenfalls. Die sparsame aber geschmackvolle Verwendung der Keyboards und die noch sparsameren Krachausbrüche (“Evel Rifaz” klingt wahlweise wie ein sterbender Elefant oder die Blähungen eines Wals und bei “Bring Me The Head Of Nikita Chrusjtjov” steigern sich die Burschen auch ganz schön rein) wissen zu gefallen und sorgen genauso für Abwechslung, wie der Tritt auf das Gaspedal bei “Enigma EZB” oder das Auskuppeln bei "Sibiria". Psychedelisch angehaucht kommt dann schließlich noch der letzte Track, der in sieben Teile geteilt ist (darunter auch das vorher bereits erwähnte "Bring Me..."-Was für ein Titel!?), daher.
Die Texte runden den Eindruck ab und lassen mich wieder an meine vorher geschilderte Vision denken.

Wer Doommetal mag, ist hiermit gut beraten und wer bis jetzt noch nicht soviel mit diesem Genre anfangen konnte, soll sich einmal “Black Room”, den ersten Track dieses Albums, zugleich Ohrwurm sondergleichen, anhören.

www.mascotrecords.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Black Room
2. Krux
3. Nimis
4. Sibiria
5. Omfalos
6. Enigma Ezb
7. Popocatepetl
8. Evel Rifaz
9. Lunochod (i) Sputnik Ii (ii) Ural (iii) Space Nation Mother Russia (iv) Oceanus Procellarum (v) Moon/doom (luna 1721) (vi) Sputnik I (vii) Bring Me The Head Of Nikita Chrusjtjov
Gesamtspielzeit: 50:02

Kronos
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Beitrag vom 01.03.2003
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