Man betrachte das Cover, lese den Untertitel des Albums und schließlich noch die einzelnen Songtitel dieser “Battle Hymns In Eleven Acts”. Dann kann man nachher nicht sagen, man sei nicht gewarnt worden. Anschließend lege man den Tonträger auf und schon braust die Bomber-Batterie “Hand Over Fist” über einen hinweg. Nachdem diese den Weg für die folgenden Aktionen der Generäle Löfven, Modin (auch bekannt als Rhythmus-Oberbefehlshaber bei der Blackmetalbrigade DARK FUNERAL) und Jorde freigebombt hat, ziehen 10 weitere Divisionen erbarmungsloser Riffs durch die Ohren des Zuhörers, der irgendwann die weiße Fahne schwingt angesichts der technischen Überlegenheit. Denn DEFLESHED gehen nicht nur mit wahnwitzigem Tempo vor, sondern auch mit einer Gründlichkeit, die der Panzerdivision MARDUK das Fürchten lehrt und bei der sich zeigt, wer länger im Trainingscamp war.
Hier werden keine Gefangenen gemacht, “Kompromiss” bleibt ein Fremdwort genauso wie “Ballade“. Das Spezialkommando “Breakfailure” rückt dann noch gegen Ende des Feldzuges nach, um die Vormachtsstellung des Usurpators DEFLESHED zu festigen und erinnert mit seinen Vorgehensweisen an Zeiten als die “Under The Blade”-Einheit ohne Gnade die Ohren des von diesem Thrashmetalblitzkrieg schwindelig gespielten Kriegsberichterstatters eingenommen hat.

DEFLESHED knüppeln nach wie vor was das Zeug hält. Durchgehend technisch brillant und songwriterisch in Ordnung kommt ihr sechstes Album “Royal Straight Flesh” daher, allerdings ohne einen Joker à la “Under the Blade”, dem “Hit” vom gleichnamigen Album. An manchen Stellen betteln die Songs förmlich nach einem Solo Marke Kerry King/Jeff Hanneman, aber dieser Wunsch bleibt verwährt. Von SLAYER's "Reign in Blood" trennen "Royal Straight Flesh" nicht nur ein paar Solos um das ganze aufzupeppen, sondern auch noch ein paar Songs, die einen auf Anhieb packen und nicht mehr loslassen. Allerdings sind die Schweden hinsichtlich Spielzeit den Thrash-Feldmarschallen um 4 Minuten Spielzeit voraus.

Fazit: Eine Thrashgranate, die keine Weltvernichtungsmaschine darstellt, aber noch immer reicht, um in näherer Umgebung alles in Schutt und Asche zu legen.