ROSAE CRUCIS - Worms Of The Earth
Label: Scarlet Records
ROSAE CRUCIS werden als die neue Power Metal Sensation aus Italien angepriesen. Hm. Mit so einem Statement wird die Erwartung ja recht hoch geschraubt. Gut, ich lausche.
Ich habe ja ganz spezielle Ansprüche an das, was seit einiger Zeit als Power Metal verkauft wird: also es ist mal echt ein gutes Zeichen, wenn sich mir beim Anhören einer neuen Power Metal Scheibe nicht gleich zu Beginn auf Grund von Innovation, die gegen Null geht, Müdigkeit einstellt. Das kann natürlich auch in die Gegenrichtung gehen, wenn die Band beim Klauen ganz dreist ist. Wenn diese Hürde geschafft ist und sich dann auch nicht meine Zehennägel einrollen, weil der Sänger wie ein geprügelter Hund jault, hat es die Scheibe noch einen Schritt weiter geschafft. Die weiteren Qualitätskriterien sind denen anderer Veröffentlichungen nicht unähnlich, daher keine nähere Erläuterung – auch ich möchte nicht, dass sich der Leser einer der beschriebenen Zustände ergeben muss.
Wie weit schafft es nun diese Band? Wenn sie als Hoffnung präsentiert wird, muss da ja etwas mehr dahinter stecken als Labelpolitik. Also: Ich bin nicht eingeschlafen. Ich habe nicht in einem Blutrausch den Raum verlassen und meine Zehennägel haben auch noch den vorgesehenen Aggregatszustand. So weit, so gut. Die Band ist laut Info von allem beeinflusst, was im melodischen Power/Heavy Metal Bereich Rang und Namen hat. 1997 hat die Band ihr erstes Demo „The King Of The World“ aufgenommen, mit dem zweiten Demo „Faith Power Revenge“, welches ein paar Jahre später (ja, das steht auch im Info so genau drinnen – ein paar Jahre…) herausgebracht wurde, wurde die Band von der italienischen Presse aufs Höchste gelobt, da sie frischen Wind in die lahme italienische Symphonic Metal Szene brachte. Schlussendlich wurde der Longplayer „Worms Of The Earth“ aufgenommen und über Scarlet Records veröffentlicht. Das Album handelt vom Kampf des römischen Kaisers Trajan mit Bran McMoorn. Das Ganze sei eine bluttriefende Geschichte voll Stahl, Helden und Magie – wenn das nicht das perfekte Drehbuch für eine True/Power Metal Scheibe ist :-P Nichts für ungut, denn die Produktion ist durchaus gelungen. Die Gitarren könnten fetter sein, klingen jedoch trotzdem nicht schlecht; der Rest ist im grünen Bereich. Den melodischen Power Metal erfinden die drei Italiener zwar nicht neu, jedoch sind einige gelungene Songs auf dem Album zu finden. Die Band arbeitet hier übrigens mit einem Session Drummer, denn dieser Posten dürfte trotz des (laut Info) perfekten Line Ups nicht besetzt sein. Das Einzige, was mich echt stört, sind einige sehr hohe Gesangspassagen, die für meinen Geschmack zu schrill geraten sind und eher nach Eierkneifen als nach gewolltem und vor allem gekonntem hohen Gesang klingen. Aber ok, der Rest übersteht soweit durchaus den Vergleich mit internationalen Standards. Ich kann also ohne schlechtes Gewissen sagen: Thumbs up.
Fazit: absolute Power Metal Fanatiker werden diese CD in ihr Regal stellen müssen, alle anderen lauschen zuerst mal hinein und entscheiden dann über den Kauf. Wenn die Band beim nächsten Output verstärkt an der Originalität ihrer Songs arbeitet, dann sind ROSAE CRUCIS vielleicht wirklich bald so groß ihre Landsmänner RHAPSODY.

www.rosaecrucis.it


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Behind The Eyes Of Partha Mac Othna
2. The Justice Of Roma
3. Bran Mac Morn
4. A Wizar In My Dreams
5. Escape From Eboracum
6. The Blackstone
7. Gates To Abominium
8. The Dagoon´s Moore
9. Traian Tower
10. Worms Of The Earth
11. The Witch
12. Requiem
Gesamtspielzeit: 50:00

Gore
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Beitrag vom 26.02.2003
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