GOLDEN DAWN - The Art Of Dreaming
Label: Napalm Records
GOLDEN DAWN wurde bereits 1992, also lange vor dem Black Metaltrend, von Stefan Traunmüller ins Leben gerufen, mit einfachsten Mitteln schuf er die ersten Songs, veröffentlichte die Demos "Lullaby", "Way of the Sorcerer" bzw. ein 90-minütges Split-Opus mit APEIRON, ein Projekt, welches ebenfalls von Stefan kreiert wurde. 1995 entdeckte Ray Wells von PAZUZU und Martin Schirenc von VUZEM (nun HOLLENTHON) das Soloprojekt GOLDEN DAWN, gemeinsam gründete man das Austrian Black Metal Syndicate, presste einige Bands (ebengenannte) bzw. noch PERVERTUM und andere auf CD und releaste das Ganze über Dark Matter Records. 1996 wurde schließlich die erste Version der "The Art of Dreaming" unters Volk gebracht und sorgte mit ihrem treibenden, aber auch experimentellen Black Metal für Aussehen, nicht nur in Österreich, sondern auch teilweise auf internationaler Ebene, als Geheimtipp. Man muss sich auch vor Augen halten, dass "The Art of Dreaming" 1996 eben schon eine gewisse Vorreiterrolle im Black Metal darstellte, zig Bands dieses Genres sprangen ja erst viel später aus dem Boden. Durch finanzielle Probleme des Labels tat sich lange nichts bei GOLDEN DAWN, die Band wechselte zu Napalm Records und die Zeit dazwischen wurde von Stefan Traunmüller genutzt, sein privates, kleines, aber äußerst kultiges Dreamforce-Studio weiter auszubauen.
Nun schreiben wir eben Februar 2003 und zeitgleich mit dem Neuling "Masquerade" (siehe mein anderes Review) wurde "The Art of Dreaming" nochmal remastered und mit neuem Artwork zum Midprice veröffentlicht. Genug zu Geschichtlichem, endlich zur Musik.

GOLDEN DAWNs Musik wird primär durch treibenden, rasenden Black Metal definiert, der einen regelrecht wie ein Sturm durch Raum und Zeit mitreißt. Mit Blast Beats flankiert peitscht man gehörig nach vorne, setzt als eine zusätzliche Ebene auf epische, hymnenhaftige Elemente, die durch pompöse Dramatik GOLDEN DAWN richtig zum Glänzen bringen. Den epischen Charakter, den die Songs von SUMMONING verströmen, kann man meiner Meinung nach toppen, die Musik würde sich hervorragend für Fantasyfilme als Soundtrack eignen, wobei dem durchschnittlichen Kinopublikum die rasanten Teile natürlich zu extrem wären. Zusätzlich stößt man auf der musikalischen Reise durch "The Art of Dreaming" auf Akustikgitarren, Didgeridoo und sogar auf Elektroelemente, wie bei "Sub Specie Aeternitatis", welches einerseits mittelalterlich klingt, aber dann ala PAIN Gitarren-meet-Electro daherstampft. Die Songs lassen einen in einen Film, ja Film, gleiten, nein, in ein Epos, dafür sorgen die soundtrack-mäßigen Synths, die sich wie eine glanzvolle Brücke zwischen den schnellen Black Metal-Teilen, auftürmen. Unter den fünf Gastmusikern, die Stefan Traunmüller für "The Art of Dreaming" gewinnen konnte, befinden sich auch Ray Wells (backing vocals) und der altbekannte Martin Schirenc (Gitarre), der durch PUNGENT STENCH und HOLLENTHON wohl schon fast jedem Metal-Hörenden ein Begriff sein müsste.

Während ich die CD nebenher laufe habe, fehlen mir stellenweise schlicht die Worte, auszusetzen gibt es nichts, neben grandioser Musik, genialen Kompositionen, punktet GOLDEN DAWN auch mit den Texten, die glücklicherweise nicht auf dem allzu oft vorkommenden primitiven Blut-Dunkelheit-Satan-Wir-sind-so-böse-Niveau dahingrundelt, sondern sich mit Träumen, Universum, spirituellen Welten und anderen tiefsinnigen Thematiken befassen. Die "The Art of Dreaming" befasst sich nicht nur mit Traum, sie ist auch einer, mehr brauche ich dazu nicht mehr sagen.

www.goldendawn.at


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ideosynchronicity
2. The Art Of Dreaming
3. Nothing But The Wind
4. My Confession To War
5. Sub Specie Aeternitatis
6. The Majesty Of My Kingdom Afar
7. The Sorcery Of The Nagual Side
8. Per Aspera Ad Astra
9. Beyond The Mortal Shell
Gesamtspielzeit: 48:29

Leander
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Beitrag vom 26.02.2003
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