AUDIOVENT - Dirty Sexy Knights In Paris
Label: Atlantic / Warner Music
Newcomer werden von den Labels bekanntlich immer als "DAS Highlight" angepriesen (was ja auch verständlich ist) - entweder werden (auch wenn nicht unbedingt vorhanden) die innovativen Elemente der Musik hervorgehoben (ein neuer Trend wird geboren), man "wirbt" mit bereits namhaften Gaststars oder - wie bei AUDIOVENT der Fall - man hebt bereits namhafte Bands / Projekte der einzelnen Musiker hervor: Jason Boyd und Ben Einziger dürften einigen bereits von INCUBUS bekannt sein, nicht jedoch von jenen, welche Anfang der Neunziger über Nuclear Blast mit "Serpent Temptation" und "Beyond The Unknown" zwei Kultscheiben veröffentlicht haben und vor einiger Zeit unter dem Banner OPPROBRIUM wieder in die Szene zurückgekehrt sind.
Da mir aber die auf Boyd und Einziger zutreffenden INCUBUS nicht bekannt sind, kann ich nicht beurteilen, ob die Vergleiche berechtigt sind, fest steht aber, dass AUDIOVENT derartige Anpreisung gar nicht nötig haben, denn - so blöd der Albumtitel auch sein mag - "Dirty Sex Knights In Paris" weiß auch ohne großem Namen überzeugen und kann durchaus selbständig und ohne der Hilfe von INCUBUS den Weg nach oben schaffen.
Weniger komplex, dafür aber umso eingängiger und rockig präsentiert sich das Quartett aus dem sonnigen Kalifornien - zudem auch noch mit einem angenehmen Touch Melancholie und einer dynamisch-treibenden Neo-Grunge Schlagseite ("Stalker"), interessant miteinander verknüpft und zu keinem Punkt auch nur annähernd eintönig oder gar störend, ergibt sich aus den einzelnen Stilistiken ein angenehm zu hörender Longplayer, der sich sowohl zum Abschalten aber auch zum gespannt Zuhören eignet. Was vielen Newcomern fehlt und was viele altbekannte Partien wie zum Beispiel CREED oder KISS mit der Zeit verloren haben, wissen AUDIOVENT gekonnt auf CD zu bannen - nämlich Nummern, die bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr gehen, mit der Zeit aber immer noch mit neuen, vorher nichteinmal erahnten Gefühlsausbrüchen überzeugen können und sich somit auch nicht - wie leider oft der Fall - schnell wieder abnützen. Auch eine gewisse Dynamik kann man den Songs definitiv nicht absprechen, jedoch verstehen es die Kalifornier auch, nie über das Ziel hinaus zu schießen und zu viel des Guten zu bieten: Hie und da wird dann ein passender Melodiebogen eingebaut, der die Tracks ohne zu stören auflockert, auf der anderen Seite aber auch nicht den Drive mindert.
Da auch Artwork und Produktion gerade einmal den höchsten Ansprüchen genügen, sollte es für das einschlägige Klientel keinen Grund geben, AUDIOVENT links liegen zu lassen, zumal es sich hierbei um eine tadellose Alternative zu NICKELBACK und CO. handelt. Nichts Neues, nichts Innovatives, aber altbewährtes gut umgesetzt ist auch etwas - auch wenn (oder gerade weil) die Abwechslung auch bei AUDIOVENT groß geschrieben wird, so gehts mit "Stalker" und "Looking Down" eher in Richtung Grunge, mit "Gravity" und "Underwater Silence" werden tadellose, definitiv wie eine Bombe einschlagende Rocker geboten, während "When I Drown" sowie einige Parts von "Underwater Silence" beinahe balladeske Züge annehmen und "Sweet Frustration" sogar mit einigen angenehmen Akustik-Zügen überzeugen kann.
Daumen hoch - und das auch ohne Mithilfe der "großen Brüder" INCUBUS.

www.audioventmusic.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Energy
2. Looking Down
3. I Can´t Breath
4. Rain
5. One Small Choice
6. Sweet Frustration
7. Stalker
8. Gravity
9. Underwater Silence
10. Back And Forth
11. Beautiful Addiction
12. When I Drown
Gesamtspielzeit: 45:22

Macabre
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Beitrag vom 25.02.2003
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