JOHNNY CASH - Hurt/personal Jesus
Label: American
Mir kommt es vor, als säße ich schon seit Tagen vor meinem Computer, um mir ein besonderes Review für diese Maxi-CD einfallen zu lassen. Aber so gut ersteres geht (tagelang nur dieser CD zu lauschen), so unmöglich erscheint mir letzteres. Ich kann nur jedem empfehlen, sich selber ein Urteil zu bilden.
Wie Johnny Cash “Hurt” von NINE INCH NAILS und vor allem “Personal Jesus” von DEPECHE MODE covert, treibt mir die Tränen in die Augen und lässt mich einfach nur ehrfürchtig niederknien. Er legt in diese Songs soviel Seele und gibt ihnen damit und mit seiner charismatischen Stimme etwas, was bei mir immer wieder Gänsehaut erzeugt. Und das mit minimalistischen Mitteln. Ich schätze die Originale nicht weniger, aber Cash versteht es hier, nicht nur Nummern anderer Künstler einfach nachzuspielen, sondern wirft das, was er als Ballast empfindet, weg, lässt den Rest einen Teil von sich werden, den er dann aus seinem tiefsten Inneren hervorholt, um ihn uns zu schenken.
Ich habe versucht, Vergleiche zu ziehen zwischen der Stimme des 71-Jährigen Mannes in Schwarz und der Trent Reznors, zwischen der Atmosphäre, wie sie von DEPECHE MODE vermittelt wird und der, mit der uns diese Version von “Personal Jesus” umgibt, wenn wir von ihr in andere Sphären gehoben werden, aber ich glaube weder, dass meine kläglichen verbalen Versuche dieser großartigen Musik gerecht werden, noch glaube ich, dass man in diesem Fall die Originale mit den Interpretationen vergleichen sollte, also lasse ich es.
Erwähnen möchte ich noch die dritte Nummer dieser Maxi-CD, “Wichita Lineman”, ein Jimmy Webb-Song, der mich nicht ganz überzeugen kann. Zwar unverwechselbar Johnny Cash und auch ganz nett anzuhören, aber einfach nicht so ein Klassiker wie die beiden anderen Nummern. Mir geht es mit einigen anderen Nummern auf “American Recordings IV: The Man Comes Around” auch so und das sind wohl einfach nicht “meine” Melodien, da kann mich selbst die Umsetzung des Meisters nicht zu einem anderen Urteil kommen lassen. Wäre bei der Zusammenstellung die Wahl auf “I Hung My Head” oder “I’m So Lonesome I Could Cry” anstatt auf “Wichita Lineman” gefallen, meine Freude würde keine Grenzen mehr kennen.
Den vierten Track stellt übrigens das Video zu “Hurt” dar.
Man verzeihe mir diese etwas unsachliche Rezension, die vielleicht nicht die Informationen enthält, die man gerne hätte, aber angesichts der ersten zwei Titel bin ich einfach machtlos und lege jeder Leserin/jedem Leser noch einmal nahe, sich doch bitte diese wunderbare Musik in ihrer reinsten Form anzuhören, denn dieser Silberling hier ist in meinen Augen epochal und wichtig.


www.johnnycash.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hurt
2. Personal Jesus
3. Wichita Lineman
4. Hurt(video)
Gesamtspielzeit: 10:07

Kronos
Weitere Beiträge von Kronos

Weitere Beiträge über JOHNNY CASH

CD-Bewertung
2 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  



2 bereits abgegebene Kommentare


Beitrag vom 19.02.2003
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: