NOCTIFERIA - Per Apsera
Label: Arctic Music Group
Irren ist menschlich. So steht es geschrieben. Irren ist beeinflussbar. Das sage jetzt zumindest mal ich. Stand im Info von NOCTIFERIA, dass die Band eine Mischung aus MORBID ANGEL und EMPEROR spielt, so beeinflusste das meine Erwartung an die CD. Was habe ich erwartet? Eigentlich etwas, das nur nach hinten losgehen kann. Zwei der Bands herzunehmen, die in deren Bereich wohl auf dem Thron sitzen und das ziemlich unerreichbar, ist ein ziemliches Wagnis. Ich war eingestellt auf eine schwache Kopie, die weder technisch noch vom Riffing auch nur im Ansatz an die Originale heran kommt. DOCH weit gefehlt. Die ersten Takte erklingen und ich sehe mich in der am Anfang dieses Reviews beschriebenen Situation – als jemand, der sich fürchterlich geirrt hat.
Mein Gott, wann kommt er endlich zur Sache wird sich der Leser denken, jedoch ich bin schon dabei, denn was ich im ersten Absatz beschrieben habe, beschreibt das Wesen dieses Outputs schon ziemlich gut. Die Vergleiche zu den Florida Kings of Death Metal, sowie der norwegischen Black Metal Ikone hinken in keiner Hinsicht – weder technisch noch was das Songwriting betrifft. Ich höre die CD nun zum x-ten Mal am Stück und höre laufend neue Details heraus. Was das Feeling und das Riffing betrifft würde ich den beiden genannten Bands noch SATYRICON und NILE hinzufügen, dann hätten wir etwa die musikalischen Grenzen definiert in denen sich die Musik auf „Per Aspera“ bewegt. Die Band bewegt sich in diesem Bereich gekonnt und setzt ihre musikalische Vision virtuos um. Die Vorbilder hört man wohl klar heraus, unoriginell klingt das Album jedoch zu keiner Minute. Einzelne Tracks möchte ich nicht hervorheben, denn das ganze Album ist hörenswert!
Woher kommt aber diese Band, deren Name mir bis dato nichts sagte? Nachdem darüber leider keine Info verfügbar ist, kann ich nur aus den Infos im Booklet Mutmaßungen anstellen. Aufgenommen wurde das Album in Slowenien, die Namen der Bandmembers klingen passend, ich tippe also auf die Herkunft aus unserem Nachbarland. Wenn ich schon bei der Aufnahme bin, muss ich feststellen, dass der Sound absolut top ist und sich hier einige nordische Kollegen und auch Bolzmeister aus Übersee ein Beispiel nehmen könnten. Grundsätzlich ist das Ganze am Produktionsstil von MORBID ANGEL orientiert, aber auch die Keyboards fügen sich in die fette, transparente Produktion gut ein.
Lange Rede, kurzer Sinn: Hier passt einfach alles. Wer mit den genannten Bands etwas anfangen kann, muss sich eigentlich dieses Album kaufen. Das steht außer Frage. 6,5 Punkte für ein Mörderalbum! Wenn der Stil von NOCTIFERIA komplett auf ihrem eigenen Mist gewachsen wäre, dann würde ich wohl die volle Punktezahl zücken!

www.arcticmusicgriup.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Per Aspera
2. Grief To Master
3. Fond Of Lies
4. Aught Against Thee
5. God´s Debris
6. Seething Eye
7. Realm Burns On
8. Never Rue
9. Err To Hell
Gesamtspielzeit: 52:25

Gore
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Beitrag vom 15.02.2003
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