Nein, hierbei handelt es sich nicht um die US-Band NO ONE, die vor zwei Jahren am OZZFEST 2001 gespielt haben... vielmehr handelt es sich hier um eine ambitionierte fem.vox. Band aus Wien, die beweist, daß Frauenstimmen voll in das Genre der härteren Musik passen können. Der Gefahr, mit den GUANO APES verglichen zu werden, laufen sie natürlich entgegen, vor allem dank der Powerstimme der Sängerin Ines.

Die ergänzt sich vor allem bei melancholischen Liedern hervorragend mit der Melodie, bestes Beispiel dafür sind die 2 stärksten Lieder auf der CD, "Revenge" und "Young and Free". Stark deshalb, weil eben hier die Stimme mit der qualitativ guten Musik sehr gut harmoniert und sich am Besten entfalten kann. Daß bei den Studioaufnahmen viel mit mehreren Gesangsspuren gearbeitet wurde, könnte man NO ONE dahingehend übel nehmen, als daß der Hörer live mit einigen Abstrichen leben müßte. Schmäcks. Von "Revenge" und "Young and free" gibt es zusätzlich 2 live Aufnahmen von einem Planet Music Gig im Mai letzten Jahres, die (wie es sich gehört) schneller abgespielt werden und Skeptikern beweisen sollte, daß die Stimme live und in "einer Spur" fast noch besser klingt als im Studio.

Zu den Kritikpunkten: So schön die Stimme auch ist, so schwer tut sie sich bei den halb-gerappten Strophen von Liedern wie "Take it over" oder "Forever"...is auch schad drum. Musikalisch gibt es nicht viel auszusetzen, einzig die Riffs von "The Beast" und "Angel" hätten ein bisserl weniger nach RATM klingen können. "Fuck 311" sollte man nicht einmal ignorieren, "Prisoner" hat einen sehr dominanten Bass was auf Kosten der (einzigen) Gitarre geht, aber hier und da kann man sowas schon machen. Alles in allem ein gut gelungenes Album einer Band, die (vor allem nach dem etwas seltsamen letzten Album der GUANO APES) drauf und dran ist, in die Fußstapfen jener zu treten, die jenes Genre der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben.