Als ich voriges Jahr die erste BUSTED-Single "What I Go To School For" in die Finger bekommen habe, wurde mir eines schnell klar: denen würde man bald nicht mehr ausweichen können. Nicht etwa aufgrund hoher Qualität, sondern weil man sie mit aller Macht in den Markt drücken würde. Und genau so ist es auch gekommen: Egal ob im Supermarkt oder aus dem Radio des Arbeitskollegen, überall wird man ständig mit diesem Machwerk und der auch nicht viel besseren Nachfolgesingle "Year 3000" beschallt. Über "What I Go To School For" und BUSTED selbst möchte ich hier nicht mehr allzu viel schreiben, da ich mir meinen Hass schon beim
damaligen Review ausführlichst von der Seele geschrieben habe. Nur soviel zur Info: Die 0,5 Punkte über Minimum hab ich damals nur vergeben, weil ich mir nicht mehr als einen solchen Song antun musste. Dass ich mir jetzt aber gleich eine ganze CD mit solchen Klangverbrechen anhören sollte, versetzte mich in Angst und Schrecken.
Am Ende war dann doch alles nur halb so schlimm. BUSTED spielen im Großen und Ganzen das Standardrepertoire einer durchschnittlichen Boygroup ab. Nicht umsonst schlägt Amazon neben dem Kauf von "Busted" auch gleich noch eine CD von NICK CARTER vor. So unerträglich schlecht wie "What I Go To School For" kommt mir sonst kein Song vor, aber vielleicht bin ich ja auch schon seelisch und musikalisch abgestumpft. Manchmal ist es sogar ganz witzig (wenn auch unfreiwillig), wenn die Jungs ein "lustiges" Liebeslied an BRITNEY SPEARS vortragen oder mit einem im Boygroupchor eingestreuten Oi! (gehört bei "Dawson`s Geek") einen auf wild machen. Wenn man nicht auf die Texte und die schmalzigen Coverfotos achtet und sich nebenbei von irgendetwas Interessanterem ablenken lässt (zB Zusehen, wie sich der Linoleumboden in der Sommerhitze wellt), lässt sich sogar die ganze CD ohne längerfristige psychische Folgen überstehen. Was zwar nicht heißt, dass sie sonderlich gut wäre, aber man wird immerhin nicht in Versuchung geführt, sich mit einem spitzen Gegenstand die Trommelfelle durchzustechen, weswegen ich dem Album doch glatt noch einen Punkt draufpacke.