AESMA DAEVA - The Eros Of Frigid Beauty
Label: Root Of All Evil Records / Irond Records
1996 war die Geburtsstunde dieser ziemlich eigenwilligen "Band" rund um Mastermind John Prassas, welcher mit Hilfe von AESMA DAEVA etwas Abwechslung in das für ihn eintönige Genre des Metals bringen wollte - für ihn war die Kombination von Bass, Gitarren, Schlagzeug und Vocals trotz nicht abzusprechender Variationsmöglichkeiten mit der Zeit langweilig, vorhersehbar und vorherbestimmbar geworden, somit versuchte er, die gewünschte Unvorhersehbarkeit durch zusätzliche Elemente aus den Sparten der klassischen sowie elektronischen Musik zu gewinnen.
Seit den Anfängen setzt John sowie die stetig wachsende Projektband besonderes Hauptaugenmerk nicht nur auf das Endprodukt an sich, sondern auch auf das Aufzeigen des musikalischen Werdegangs eines jeden Stückes - vergleichbar mit alten klassischen Werken wird auch bei AESMA DAEVA versucht, einen Opus langsam wachsen und gedeihen zu lassen, bis er seinen Zenit erreicht und hierauf wieder in sich zusammenbricht, nur um von neuem wieder zu entstehen.
Durch den Einsatz von Synthesizern und verschiedenen Effektprogrammen hob sich die Band auf ein noch darüber liegendes Level - neben der Symbiose von typischem Metal und klassischen Elementen (die Anno 2002 auch sehr stark in der Opernstimme Adena Brumers verwurzelt sind) konnte durch den verstärkten Industrial-Touch nicht nur zusätzliche Atmosphäre geschafft werden, die zum Glück nicht düster-schaurig oder gar kitschig dem Hörer entgegen transportiert wird, sondern vielmehr den Evolutionsprozess jedes einzelnen Stückes der CD verdeutlicht und musikalisch untermalt.
Verwirrt? Zu recht, denn "The Eros Of Frigid Beauty" ist definitiv - trotz der an sich geradezu penetranten Direktheit - kein Album, das man sich so nebenbei anhören kann und gleichzeitig in der Musik versinken kann, ähnlich wie auch bei SOPOR AETERNUS (wobei aber hierbei die Stilistik eine andere ist) eröffnet die bisher zweite volle CD der Amerikaner eine unkonventionelle zweite Welt, in die man sich hineinfallen lassen muss, um sie zu begreifen.
Fallweise fragmentarisch, fallweise dezent, dann wiederum wuchtig und stürmisch, zusammenhangslos und doch am Ende wiederum ein Ganzes, eröffnen sich dem Hörer auf "The Eros Of Frigid Beauty" sieben epische Tracks, deren Erscheinungsbild eigentlich schon im Albumtitel ausgedrückt ist: kalte Schönheit.
AESMA DAEVA ist ein unbändigbarer Dämon aus Lust und Hass, Zorn und Vergeltungsdrang - auf der einen Seite himmlisch, auf der anderen mystisch-dämonisch, zu jedem Zeitpunkt jedoch hoheitsvoll und unantastbar, über den Dingen ruhend und sie dominierend.
Kurz und gut: Wer sowohl auf guten, alten Metal als auch auf Elektro, Avantgarde und klassische Musik steht - oder zumindest offen für Neues ist -, sollte sich AESMA DAEVA einmal in Ruhe zu Gemüte führen, zumal sowohl auch das Artwork im altenglischen Stil als auch das interessante lyrische Konzept zu überzeugen wissen - Gothic-Püppchen jedoch sollten ihre Kerzen auslassen und die Rasierklingen wieder in Papis Lade legen, denn "The Eros Of Frigid Beauty" ist noch zu hoch für euch.

www.metalprovider.com/aesmadaeva


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lysander
2. Devotion
3. In My Holy Time
4. The Eros Of Frigid Beauty
5. Overature
6. The Minstrel Song
7. Lysander Ii
Gesamtspielzeit: 65:43

Macabre
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Beitrag vom 24.01.2003
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