THY DISEASE - Cold Skin Obsession
Label: Metal Mind Productions
THY DISEASE schlagen wieder zu - nach dem mir unbekannten Debüt "Develish Act Of Creation" vor weniger als einem Jahr liegt nun bereits das zweite Album, welches mit "Cold Skin Obsession" betitelt ist, vor. Band- und Labelaussagen zu Folge konnte die Band jedoch ihr Debüt in Sachen technischer Perfektion, Heavyness und vor allem in Hinsicht Arrangement-Vielfalt toppen - das kann zwar von meiner Seite aus nicht beurteilt werden, Faktum ist jedoch, dass "Cold Skin Obsession" nicht nur verdammt heavy und wuchtig aus den Boxen donnert, sondern zudem auch noch technisch anspruchsvolle, abwechslungsreiche Musik bietet, die es dem Hörer stellenweise zugegebenermaßen nicht sonderlich einfach macht.
Wieviel Ausschlag der Wechsel hinter der Schießbude gehabt haben mag, sei mal dahin gestellt (zumal ich wie bereits gesagt mit dem Debüt der Band und somit Pinocchios Drumkünsten nicht vertraut bin), ohne Zweifel kann man jedoch behaupten, dass Neuzugang Alizee666 (*gääähn*) nicht nur eine respektable sondern beinahe außergewöhnliche Leistung vollbracht hat, zumal der Gute erstmals in einer Band spielt, die bereits aus dem Proberaum ans Tageslicht gekrochen ist. Aber auch die Gitarrenarbeit des ex-SCEPTIC Gitarristen Yanuary sowie seines Kollegen Pepek ist alles andere als zu verachten - wieselflink, technisch auf höchstem Niveau und zudem auch noch unglaublich abwechslungsreich mit phantastischen Akkord-Arrangements liefern sich die beiden Sechsaiter mit Alizee666 einen wahren Wettstreit um die Vorrangposition, die keiner der drei wirklich für sich entscheiden kann, da zumindest Lead- und Rhythmussektion (bei der der Bass allerdings kaum zum Vorschein tritt) ein homogenes Etwas bilden, bei dem die einzelnen Instrumente nahtlos ineinander überfließen und somit keines wirklich sonderlich heraussticht, vielmehr im Ganzen noch mehr zu überzeugen weiß als in der Isolation.
Was allerdings stellenweise stark negativ heraussticht, ist der im Vergleich zum Debüt vermehrte Einsatz von Keyboard und Synthesizer, die zwar stellenweise im Hintergrund stehend der Musik einen passenden, hypnotisierenden Effekt verleihen mögen und eine gewisse kalte, düstere Atmosphäre aufbauen, welche hierauf wiederum von den restlichen Instrumenten gnadenlos niedergemäht wird. Größtenteils jedoch stören mich die zu dominant im Vordergrund gesetzten elektronischen Elemente doch stark, da sie mir oft äußerst disharmonisch und unpassend erscheinen und vor allem einige Breaks (wie zum Beispiel bei "Redemption In... Pain") zunichte machen.
Im Gegensatz dazu steht wiederum die Leistung von Vocalist Psycho (ebenfalls ex-SCEPTIC), der nicht nur seinem Namen alle Ehre macht, sondern mit seinem rauhen, stellenweise blasphemischen Gegröhle nicht nur den Mannen von KRISIUN, ABHORRENCE oder auch REBAELLIUN Konkurrenz macht, sondern stellenweise auch ziemlich nahe an die Leistungen eines David Vincents zu "Domination"-Zeiten heranreicht, besonders dann, wenn die Vocals wie bei "War Is Mine" mit "Where The Slime Live"-Effekten versehen werden.
Das auf "Cold Skin Obsession" vertretene Cover von DEATH - "Without Judgement", zu finden auf "Symbolic" - ist meiner Ansicht nach etwas eingenwillig geworden und schafft es definitiv nicht, das Original auch nur im geringsten zu erreichen, auch wenn man in Hinsicht Gitarren- und Drumarbeit nicht weit hinter DEATH stehen mag, reine Death-Vocals sowie Keyboards passen nun wirklich absolut nicht zu dieser Kultpartie! Ein Cover mit viel Klasse, aber zu wenig Respekt, wenn man so will... Aber etwas eigenwillig war man ja immer schon, so fand sich auf dem Debüt ein Cover von MADONNA, und auf "Cold Skin Obsession" neben der bereits angesprochenen Huldigung an Chuck Schuldiner auch noch ein instrumentales Cover des "Last Of The Mohicans"-Soundtracks.
Als zusätzlichen Bonus gibt es noch ein recht professionell aufgemachtes Video zu "Perfect Form", welches den lyrischen Aspekt des Liedes ziemlich gut transportiert - somit kann ich dank der hervorragenden Aufmachung sowie passender, klarer und hammerharter Produktion und trotz des meiner Ansicht nach zu starken elektronischen Touches dennoch eine Kaufempfehlung aussprechen, die zumindest für all jene gilt, die mit neuen DIMMU BORGIR (goes Death Metal) etwas anfangen können.

thydisease.rockmetal.art.pl/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Perfect Form
2. Blade Intimacy
3. War Is Mine
4. Ultimate Reign
5. The Last Of The Mohicans
6. Cold
7. Redemption In Pain
8. Nihilistic Tranquillity
9. Qualbuhu La Jadruqqu
10. Without Judgement
Gesamtspielzeit: 45:25

Macabre
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Beitrag vom 19.01.2003
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