Hoffnungsvolle neue Künstler sind dünn gesät in der aktuellen Zeit. Da ist es umso erfreulicher, dass man neben dem ganzen New-Rock Brei mal wieder mit einer Abwechslung konfrontiert wird. FALLTIME ist so eine Abwechslung und die Jungs haben mit oben angesprochener Musik-(Un)-Art rein gar nichts am Hut. Parallelen sind hier eher schwer zu ziehen aber am ehesten lässt sich der aktuelle FALLTIME-Output, "Coma" wohl mit den Psychorockern von NEUROSIS vergleichen. 14 Minuten lange Songs, die aufgebaut sind wie ein klassisches Drama, dominieren bei FALLTIME das Klangbild. Ruhige Flüster-Parts wechseln sich mit Schizo-Anfällen ab bevor es dann am Ende im Super-Gau endet. Die überraschend gute Produktion besticht vor allem durch die dichten Klangwälle die dem Zuhörer das Gefühl geben mitten im Urknall zu stehen. "Coma" orientiert sich am Massenträgheitsgesetz – ein Körper verharrt so lange im Zustand der Ruhe bzw. Bewegung solange keine äußeren Kräfte auf ihn einwirken. Dieser Satz ist 1:1 auf das Produkt übertragbar. Gleich der erste Song gibt den Impuls zum Kopfnicken der erst beim Wechsel in den Folgesong in einen anderen Zustand überwechselt.
Selten zuvor hat mich die CD einer eher unbekannten Band so mitgerissen auch wenn sie beim ersten Durchhören eher als eine undurchdringbare Wand fungiert. Doch bei genauem Hinhören und einer Prise Geduld offenbaren sich die Schönheiten dieses Werks.
Fazit: Keine leichte Kost – doch für Leute die es emotionsgeladen lieben ein Pflichtprogramm!