JULIA - Put To Sleep Ep
Label: Calm Records
Die mittlerweile 3te EP von JULIA "Put To Sleep" erklärt Vieles: Sie erklärt, warum JULIA im Februar 02 fast als Vorgruppe für Puddle of Mudd gespielt hätten. Weiters erklärt sie, warum die Wahl-Wiener regelmäßig per FM4 über den Äther rauschen und warum sie Stammgast in in- und ausländischen Alternative-Charts sind. Daß das nicht von ungefähr kommt hört man, die Tour-Extremisten machen sich seit Mai 2000 im mitteleuropäischen Raum beliebt und mit über 100 Live-Gigs brachte das Quartett seine Musik unter die Leute.

Die brandneue EP setzt die Latte wieder ein Stückchen höher, mit dem renommierten Produzenten Niko Stössl gelang es, auf einem sehr hohen Niveau zu produzieren und das Ergebniss läßt sich sehen. Mit "Noise" demonstrieren JULIA gleich zu Beginn unerwartete Härte, die Spaß macht und Sympathie weckt, jedoch nicht wirklich in den Kontext des Albums passt. Der ist mir sowieso ein Rätsel, mit dem ziemlich harten, ziemlich "nu-metal-igen" Noise wird begonnen, mit dem K.L.D.-Remix von "Pale", einer früheren (fast rapcore!) Single von JULIA wird aufgehört. Dazwischen liegen 4 Rock-Balladen und ein weiterer Hardcore-Ansatz, der bezeichnenderweise "Sellout" heißt.

Das wahrscheinlich populärste und öffentlichste Lied (siehe FM4) ist "Perfect", eben eine jener Rock-Balladen a la NICKELBACK, 3 DOORS DOWN, was auch immer. Sehr gut, sehr schön, gefällt, spricht garantiert eine große Hörerschaft an und kann ohne Bedenken auf Ö3 gespielt werden. Überhaupt sind es die softeren Lieder, mit denen JULIA aufmerksam auf sich macht. "Lost" beispielsweise findet sich zum Soundtrack des neuen Katja Riemann (!) Kurzfilms "Nachtmusik" wieder, der am 2.11. Premiere hatte. Erst mit "Sellout" wirds wieder etwas heftiger, die Strophen gewohnt langsam aber der Chorus fetzt wenigstens. Die Crash-Becken werden malträtiert und man hört erstmals Double-Kick Patterns durch. Mit einer acoustic-Version von "Lost" und dem schon genannten "Pale"-Remix ist die EP am Ende und ich auch:

Hin-und hergerissen wird der Hörer, man schlittert innerhalb von rund 26 Minuten durch sämtliche Rock-Genres die es gibt. Für jeden ist was dabei, genauso aber wird auch jeder irgendwann zu einem Lied kommen wo er die Stirn runzelt und auf >>| drückt. Alles in allem ist die EP jedoch von hervorragender Qualität, würde die JULIA-Homepage nicht auf .at enden würde man nie auf die Idee kommen, daß man es hier mit Österreichern zu tun hat. Und so sei allen Freunden des Hardrocks, die sich auch gerne mal am Rande des Genres bewegen, geraten, sich JULIA live anzusehen. Gelegenheiten dazu wirds auch 2003 genügend geben.


www.julia.co.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Noise
2. Perfect
3. Lost
4. Systematic
5. Sellout
6. Lost(acoustic)
7. Pale(k.l.d. Remix)
Gesamtspielzeit: 26:18

Paul
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Beitrag vom 01.01.2003
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