PROJECT PITCHFORK - Inferno
Label: Wea Recordings / Warner Music Group
Endlich ist es da, das langerwartete Nachfolgealbum zu "Daimonion". Dieses letzte Output eine der Genregrößen in den elektronischen Musikgefilden hat die Erwartungen enorm hoch angesetzt. Nun stellt sich die Frage, wie die Band ihren Werdegang fortsetzen würden. Äußerst gelungen finde ich die Texte, welche stellenweise sehr philosophisch bis sozial sich positiv von anderen Bands abheben. Würde man nur die Texte lesen, so habe ich es zumindest erlebt, hätte man auch einen gewissen Lesegenuss - ja, die Lyrics sind echt gut! Musikalisch gesehen hatte es die deutsche Band wie gesagt nach "Daimonion" schwer, auf der CD sind überraschend viele ruhigere Songs enthalten, die nett zum Anhören sind. Verbunden mit "(Mehr als) der Absprung)", z.B. entstehen die typischen PROJECT PITCHFORK-Welten, wobei das Album dieses Mal aber mehr von den Texten, als der Musik lebt. Songs, die früher als Art Elektro-Ballade oder Midtempo-Relax-Nummer galten, sind auf "Inferno" schon zu den schnelleren Tanztracks zu zählen. Dieses Manko zieht sich durch das ganze Album, ich vermisse die Energie, die einen in ihren Bann zieht, einen mitreißt. Weiters kommen mir der eine oder andere Song oder gewisse Passagen bekannt vor und schon mal auf älteren PROJECT PITCHFORK-Releases gehört. Ich würde die CD schon fast als "philosophische Elektromusik zum Nachdenken" abstempeln, sie ist meiner Meinung nach ideal zum Grübelnd-auf-dem-Sessel-sitzen und die CD dabei anzuhören.

Fazit: Bis auf wenige Ausnahmen keine Tanzmusik, sondern eher zum Nachdenken...die Erwartungen konnten also nicht erfüllt werden, obwohl mir persönlich die Texte und der ganze rote Faden der CD gefällt, wobei das Album in sich aber eben trotzdem nicht wirklich vollständig überzeugen kann.
PROJECT PITCHFORK-Fans, die die Band wegen ihrer alten Alben lieben, würde ich raten, vorher mal reinzuhören, ehe sie sich das Album kaufen.

www.pitchfork.de/


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Momentum
2. The Deepest Place
3. Souls In Ice
4. (Mehr als) der Absprung
5. Lead And Feather
6. Zeitfalle
7. A Cell
8. Awakening
9. Lightwave
10. I Am (A Thought In Slowmotion)
11. Sinus
12. Your Cut Feather
13. The Spoken Mirror
14. Crepusculum
Gesamtspielzeit: 61:24

Leander
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Beitrag vom 08.12.2002
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