Bereits die Vorab-CD, die mir Anfang des Jahres über Umwege zu Ohren gekommen ist (dank sei Internet), gab einen äußerst guten Vorgeschmack auf das, was dem geneigten Hörer auf "Winding The Moon Down" erwartet: eine äußerst abwechslungsreiche Kreation aus Hard Rock, Progressive Metal, Blues, Funk und Einflüssen aus den verschiedensten Stilistiken, die sogar bis hin zu MARILYN MANSON reichen.
Klischeefrei, zeitlos und auf jeden Fall schwer nur in eine Schublade zu stecken - so präsentieren sich die Deutschen, denen es gelungen ist, einen Ohrwurm nach dem anderen zu kreiren, ein Album zu schaffen, das zwar gleich beim ersten Durchlauf ins Ohr geht, trotzdem aber bei jedem weiteren mit neuen Feinheiten überraschen kann.
Allein durch die unglaubliche Variation der Stimme werden derart viele unterschiedliche Stimmungen erzeugt - von stampfend über funky, symphonisch und hymnenhaft ist hier wirklich alles dabei, zumal auch die musikalische Komponente ebenso kreativ, auf höchstem Niveau und intelligent gestaltet wurde. Während Sänger Thomas wie bereits angesprochen es wie kaum ein anderer einer derart jungen Band versteht, zwischen den verschiedenen Stimmungen derart flüssig hin und her zu schwanken, weiß auch das Wechselspiel zwischen Dirks bluesigem Gitarrensound und Patricks funkig-rockigem Rhythmus sowie das treibende Drumming seitens Kai absolut zu überzeugen. Selbst das leicht jazzig angehauchte Bassing ist nicht zu verachten, auch wenn man hierbei schon etwas deutlicher hinhören muss, um die grandiosen Feinheiten herauszuhören.
Auf jeden Fall sprechen PANAMA! mit ihrer Musik eine breite Hörerschaft an, die nicht einmal sonderlich offen für Neues sein muss, da obwohl PANAMA! kaum mit einer anderen Band vergleichbar sind, doch irgendwie vertraut klingen und man somit schnell einen Zungang zur Musik aufbauen kann.
"Winding The Moon Down" ist definitiv ein starkes, ungeheuer groovendes Album mit zahlreichen Überraschungen und Spannungselementen geworden, die sich zwar erst mit der Zeit offenbaren, aber bereits unmittelbar ins Ohr gehen. Hier haben wir es mit Profis zu tun, die auch soundtechnisch nichts anbrennen lassen - einzig und allein das etwas kitschige Artwork sagt mir persönlich nicht sonderlich zu, aber derartiges ist ja bekanntlich immer Geschmackssache.
Ansonsten siedeln sich PANAMA! ganz oben an, ein riesiges Kompliment für ein hervorragendes, vielschichtes und trotzdem nicht gewöhnungsbedürftiges Album von meiner Seite aus!