DIMPLE MINDS sind – wie leicht am Albumtitel zu erraten – Prolopunks allererster Güte. Irgendetwas anderes zu sein geben sie erst gar nicht vor, wollen sie auch gar nicht. Beschwerden über irgendwelches fehlendes Niveau kann man sich daher getrost schenken. Irgendwo zwischen JBO und den BOEHSEN ONKELZ sind die 4 Bremer angesiedelt und kommen dabei rüber wie die teutonische Ausgabe von ALKBOTTLE, wobei es sie erstens bereits wesentlich länger gibt (und zwar ganze 16 Jahre) und sie zweitens noch mehr auf Gärungsprodukte fixiert sind, sofern das noch irgendwie möglich ist.

Schon der Titelsong "Prollsport" zeigt, wohin die Richtung geht. Eventuell aufkommende Ansätze von musikalischem oder textlichem Niveau ("Fluch der Kleinstadt") werden geradezu verschämt unter den Teppich gekehrt. Trotzdem haben sich bei "Du hast Geld und ich hab Zeit" ein paar Ska-Anleihen hineingeschmuggelt. Dazu kommt noch ein Cover der ANTI NOWHERE LEAGUE ("For You") und ein Tribut an die RAMONES ("Der letzte Tanz"). Aber im Prinzip drehen sich die Lieder ums Saufen, Trichtersaufen, Sex (besoffen), Saufen, Stiefelsaufen und manchmal auch ums Saufen. Viel Negatives kann ich darin allerdings nicht sehen – für so was liebt man Bands wie DIMPLE MINDS oder DIE HINICHEN schließlich. Und welche Dame von Welt kann Liebesbekundungen wie "Aus lauter Liebe pisse ich deinen Namen in den Schnee" ("Liebesbeweis") oder "…das Beste war die Zigarette danach" schon widerstehen?