MY DARKEST HATE - To Whom It May Concern
Label: Massacre Records
Da ich bei einer Band wie MY DARKEST HATE nicht unbedingt (und zu Unrecht) davon ausgehen kann, dass sie bereits in aller Munde ist, anfangs vielleicht eine kurze Aufklärung, mit was für einer Dampfwalze wir es hier zu tun haben;
All jene, die sich nicht nur für Death Metal oder Metal härterer Gangart allgemein begeistern können, sagen vielleicht die Namen Oliver Großhans, Jörg Knittel sowie Klaus Sperling etwas - die beiden erst genannten haben sich bekanntlich mit SACRED STEEL bereits einen Namen gemacht, Klaus kennt man (oder sollte man zumindest) von den nicht minder erfolgreichen PRIMAL FEAR, und auch ex-Vocalist und Tieftöner Rene Pfeiffer zockte einige Zeit für die zwar weniger bekannten aber nicht minder talentierten AZMODAN, bevor er aufgrund eines Tinitusleidens bei beiden Bands den Dienst quittieren musste.
Während obig genannten Bands nun nicht sonderlich viel mit der Musik zu tun haben, welche bei MY DARKEST HATE verbrochen wird, so kann man zumindest mit Neuzugang Chris Simper (ex-DISINFECT) einen Fronter vorweisen, der nicht nur einiges an Erfahrung und Können vorweisen kann, sondern sich auch bereits einen Namen in der Szene gemacht hat.
Die Frage, warum die Ludwigsburger Formation - die übrigens als tatsächliche Band und nicht nur als Projekt zu sehen ist - nun trotz dieser hochkarätigen Besetzung nicht bereits in aller Munde ist, lässt sich leicht erklären; Aufgrund der selbst bis heute andauernden Flut an Veröffentlichungen - von wegen "Metal ist tot!" - gehen selbst hervorragende Bands ohne vernünftige Promotion in der Masse unter, da hilft die beste Musik und selbst zahllose Liveauftritte nichts. Somit ist es dem ehemaligen Label Vile Music (aktuell Sublabel von Iron Glory Records) zuzuschreiben, dass das hervorragende Debüt, welches nahtlos an Klassiker wie "Warmaster" (BOLT THROWER) oder "From beyond" (MASSACRE) anschloss, zwar im Großteil der Fachpresse mit ausgzeichneten Kritiken zu finden war, nicht oder nur selten aber in den Mailorderkatalogen oder Läden. Die Situation dürfte sich aber mit dem Wechsel zu Massacre Records zum Besseren ändern, immerhin konnte man bereits Auftritte am diesjährigen Party San sowie Summer Breeze Open Air absolvieren.
Wie bereits angesprochen, ließen sich MY DARKEST HATE am ehesten mit dem britischen Panzergeschwader BOLT THROWER sowie der Kulttruppe um den ehemaligen DEATH-Saitenflitzer Rick Rozz ("Leprosy") - MASSACRE - vergleichen. Ähnlich langsam-schleppend, beinahe fast doomlastig und auf jeden Fall leicht thrashig legt das Quintett nicht nur zehn mordsmäßige Eigenproduktionen vor, die einen Tick abwechslungsreicher aber stylistisch ähnlich wie jene des Vorgängers geraten sind, sondern auch noch eine unglaublich gute, da weitaus langsamere Eigeninterpretation des EXODUS-Klassikers "Brain Dead".
Unterstützt durch eine unglaublich wuchtige, aber dennoch passend old-schoolige Produktion, für die sich Achim Köhler (u.a. PRIMAL FEAR und SACRED STEEL, aber auch PUNGENT STENCH) verantwortlich zeichnet, reiht sich "To Whom ..." zielstrebig in all jene Veröffentlichungen ein, die dieses Jahr für mich persönlich zum Revival des guten, alten, schleppenden Todmetals der frühen Neunziger machen. Einen Deut schwächer als die neue GRAVE, sowie letzte BOLT THROWER, etwa gleichwertig zum Full length-Debüt von BLOODBATH, dafür aber um Längen besser als UNLEASHEDs "Hell's Unleashed"-Durchfall - auf jeden Fall Grund genug, sich dem 28. Oktober rot im Kalender anzustreichen, denn dann sollte "To Whom It My Cncern" (wenn's wahr ist...) auch der breiten Masse zugänglich sein...

www.mydarkesthate.de


6 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 17.11.2002
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